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Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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Fall. Du bist ein einziges großes Rätsel für mich. Aber das ist nicht der Grund, warum ich hier stehe.« Matthias hielt inne und suchte nach den richtigen Worten. »Ich … Ich wollte mich bei dir für mein Benehmen heute entschuldigen. Mir ist einfach die Sicherung durchgebrannt.«

      Ohne ihn aus den Augen zu lassen, warf Sandra das Handtuch in den Wäschekorb.

      »Mir tut es auch leid. Normalerweise bin ich nicht so gehässig.«

      Matthias atmete auf. Er wagte ein vorsichtiges Lächeln.

      »Das ist eben manchmal so in Beziehungen. Vor allen Dingen, wenn man sich noch nicht so richtig kennt.« Er wollte die Arme um sie legen und sie an sich ziehen.

      Doch Sandra wich ihm aus.

      »Ich fürchte, ich muss da etwas klarstellen.«

      »Bitte lass uns diesen Streit doch einfach vergessen. Es war ein riesiges Missverständnis. Nichts weit …«

      »Darf ich auch mal etwas sagen?«, unterbrach sie ihn.

      »Ja, natürlich.« Matthias klappte den Mund wieder zu. Plötzlich war seine Kehle trocken. »Entschuldige.«

      »Schon gut.« Sie lächelte. »Es tut mir wirklich leid, dir das sagen zu müssen. Aber das mit uns …, das funktioniert nicht.« Es fiel ihr nicht leicht, seinem ungläubigen Blick standzuhalten.

      »Wie meinst du das?«

      »Du und ich, wir sind zu verschieden. Deshalb ist es besser, wenn wir in Zukunft getrennte Wege gehen.«

      Matthias fühlte sich wie nach einem Magenschwinger.

      »Dann stimmt es also doch!« Seine Stimme war heiser vor Enttäuschung. »Du hast mich nur benutzt, um möglichst viele Kollegen kennenzulernen und deine Position hier zu festigen.«

      »Wie bitte?« Sandra schüttelte den Kopf. »Was redest du denn da?«

      Es kam selten vor, dass Matthias wütend wurde. Doch in diesem Moment ballte er die Hände zu Fäusten.

      »Tu doch nicht so, als ob du nicht genau wüsstest, dass Assistenzärzte entlassen werden.«

      »Das ist das Erste, das ich höre.«

      Sie klang so überrascht, dass Matthias’ Überzeugung ins Wanken geriet.

      »Du hast nicht mit Dieter Fuchs gesprochen?«

      »Mit dem Verwaltungsdirektor? Wie käme ich dazu?«

      Matthias stöhnte auf und fuhr sich durch’s Haar. Was war nur los mit ihm? Wenn die Liebe imstande war, ihn derart zu verwirren, war es wohl wirklich besser, die Finger davon zu lassen.

      »Jetzt weiß ich auch nicht mehr so genau, wie ich auf diese Idee gekommen bin«, gestand er zerknirscht. »Es lag wohl an meiner Verzweiflung. Mir gegenüber warst du immer so geheimnisvoll und distanziert. Ganz im Gegenteil zu den Kollegen. Die hast du sofort um den kleinen Finger gewickelt. Mit ihnen gelacht und gescherzt.« Er hielt inne und sah Sandra hilflos an. »Ich habe angefangen, nach Gründen für dein Verhalten zu suchen. Als Daniel Norden in der Besprechung heute von den geplanten Kündigungen sprach, ging mir plötzlich ein Licht auf. Ich war mir ganz sicher, dass du mich nur …, nur ausgenutzt hast …« Er steckte die Hände in die Taschen seiner Operationshose und starrte auf den Boden.

      Warm und weich legte sich Sandras Hand auf seine Wange.

      »Süßer Matthias!« Sie lachte leise und ein bisschen traurig. »Im Gegensatz zu dir kenne ich mich. Deshalb habe ich dich von Anfang an vor mir gewarnt. Erinnerst du dich?«

      Er zuckte mit den Schultern.

      »Ich dachte, ich könnte dich zähmen.«

      Diesmal lachte Sandra lauter.

      »Glaub mir, das haben schon andere versucht. Und genau das ist der Fehler.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. Der Moment ging viel zu schnell vorüber. Ehe es sich Matthias versah, stand sie an der Tür. »Ich habe mir wirklich gewünscht, dass es klappt mit uns.« Da war es schon wieder! Dieses Gefühl, immer alles falsch zu machen. Schon war Matthias drauf und dran, sich zu entschuldigen. Im letzten Moment verzichtete er darauf. Sandra hatte recht. Es passte einfach nicht.

      Er rang sich ein Lächeln ab.

      »Es wird mir nicht leicht fallen, in dir nur die Kollegin zu sehen. Aber wie heißt es so schön: Die Zeit heilt alle Wunden.«

      »Mit Sicherheit. Auch wenn ich nicht deine Kollegin bleiben werde.«

      »Nicht?« Matthias legte den Kopf schief und sah sie fragend an.

      »Nein. Ich habe beschlossen, meine Facharztausbildung abzubrechen.« Matthias wollte etwas einwerfen. Doch Sandra hob die Hand und gebot ihm zu schweigen. »Keine Diskussion. Ich habe mir die Sache gründlich durch den Kopf gehen lassen. Deshalb auch die Gespräche mit deinen Kollegen.« Sie zwinkerte ihm zu. »Klinik ist einfach nichts für mich. Der Stress im Arbeitsalltag, die Dienste, Wochenendschichten. All das zehrt nicht nur an meinen Nerven, sondern auch an meiner Gesundheit. Irgendwann habe ich mir die Frage gestellt, ob der Job dieses Opfer wert ist.« Ihr Kopfschütteln nahm die Antwort vorweg. »Ich will das alles nicht. Die Kündigung habe ich schon geschrieben. Ich muss sie nur noch bei Dr. Norden abgeben.« Dem gab es nichts hinzuzufügen. Sie schickte ihm einen letzten Handkuss, drehte sich um und verschwand aus dem Vorraum des OPs. Noch lange stand Matthias da und hing seinen Gedanken nach, ehe eine Schwester hereinkam und ihn an seine Pflichten erinnerte.

      *

      »Ist er da?«

      »Ja.«

      »Allein?«

      »Ja.«

      »Kann ich ihn sprechen?«

      »Wenn du dich beeilst, damit ihn dir kein anderer wegschnappt.« Wie das Gespräch zuvor wehte Andrea Sanders Lachen hell in Daniels Büro.

      Er öffnete die Augen und setzte sich auf, bereit, seine Frau zu empfangen.

      »Endlich!«, seufzte Fee und ließ sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch fallen. »Weißt du eigentlich, dass ich schon den ganzen Nachmittag hinter dir herjage? Fast wie bei einer Schnitzeljagd.«

      »Habe ich dir schon einmal erzählt, dass ich als Kind immer enttäuscht war, dass es am Ende einer Schnitzeljagd nie Schnitzel gab?«, fragte Daniel zurück.

      Im ersten Moment dachte Felicitas, er meinte es ernst. Doch dann bemerkte sie das lustige Blitzen in seinen Augen.

      Im Normalfall hätte sie laut losgelacht. Angesichts von Lennis Krankheit konnte sie das aber nicht.

      »Gibt es einen Grund für deine gute Laune?«, fragte sie verschnupft.

      Daniel beugte sich vor und nahm seine Frau ins Visier.

      »Ist die Tatsache, dass Laurenz die Operation gut überstanden hat und wieder laufen wird, ein guter Grund?«

      »O Dan!« Mit einem Satz war Fee auf den Beinen. Sie lief um den Schreibtisch herum und umarmte ihn stürmisch. »Ist das wahr? Warum hast du das nicht gleich gesagt?«

      »Hoppla!«

      In letzter Sekunde gelang es Daniel, seine Lesebrille vor dem Absturz zu bewahren. Doch er war seiner Frau nicht etwa böse. Ganz im Gegenteil freute er sich noch einmal mehr mit ihr über die gute Nachricht.

      Mit Schwung setzte sie sich auf seinen Schoß, schlang die Arme um seinen Hals und sah ihn fragend an.

      »Wer hat dieses Wunder vollbracht?«

      Daniel unterdrückte ein Gähnen. Die Anspannung der vergangenen Tage steckte ihm in den Knochen, und er sehnte sich nach ein wenig Luxus.

      »Was hältst du davon, wenn ich dir die ganze Geschichte bei einer schönen Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen im ›Allerlei‹ erzähle?« Schon wollte er sie mit sanfter Gewalt von seinem Schoß komplimentieren, als das Lachen auf ihrem Gesicht erstarb.

      »Davon


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