Potsdam MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag. Michael BussmannЧитать онлайн книгу.
zeigt hier das Potsdam Museum wechselnde Ausstellungen zur Stadthistorie und zudem die Dauerausstellung „Potsdam. Eine Stadt macht Geschichte“. Der Parcoursritt durch die 1000-jährige Stadtgeschichte ist sehr textlastig, birgt aber einige spannende historische Fotografien.
Di/Mi und Fr 10-17 Uhr, Do 10-19 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr. Zuletzt freier Eintritt, was sich aber wieder ändern kann. Am Alten Markt 9, www.potsdam-museum.de. Tram 91, 92, 93, 96, 98 bis Alter Markt/Landtag.
Skulpturen über Skulpturen: vorne Obelisk, hinten Potsdam Museum
Hassos Schatzkästchen
Palais Barberini
Die Geschichte des Gebäudes ist schnell erzählt: In den 1770er-Jahren wurde es auf Geheiß Friedrichs II. nach dem Vorbild des gleichnamigen römischen Palazzo errichtet, 1945 zerstört, 1948 gesprengt und zwischen 2013 und 2016 rekonstruiert. Seitdem teilt darin der SAP-Mitgründer, Wahl-Potsdamer und Mäzen Hasso Plattner seine beeindruckende Kunstsammlung mit der Öffentlichkeit. Und diese liebt das Haus: Kein Schloss, kein anderes Museum Potsdams zieht mehr Besucher an. Bei den hochkarätigen Ausstellungen steht man zuweilen bis zur Nikolaikirche Schlange.
Im Gegensatz zum historisierenden Exterieur präsentiert sich der Palast im Inneren klar und minimalistisch. Schwerpunkte der wechselnden Ausstellungen: Impressionismus und Kunst der DDR-Zeit. Angeschlossen sind ein netter Museumsshop und ein stylishes Café. Nach Süden öffnet sich der dreiflügelige Bau zur Alten Fahrt hin. Den dortigen Innenhof beherrscht die Bronzeskulptur Jahrhundertschritt des Künstlers Wolfgang Mattheuer (1927-2004) aus dem Jahr 1984. Eine Hand der kopflosen Figur ist zum Hitlergruß erhoben, die andere zur kommunistischen Faust geballt - ein Mensch, zerrissen zwischen den totalitären Systemen des 20. Jh.
Tägl. (außer Di) 10-19 Uhr. 14 €, erm. 10 €, wer Wartezeiten vermeiden möchte, sollte online buchen. Humboldtstr. 5-6, www.museum-barberini.com. Tram 91, 92, 93, 96, 98 bis Alter Markt/Landtag.
Phönix aus der Asche zum Ersten
Stadtschloss
Nach langem Hin und Her und viel Gezanke wurde das Potsdamer Stadtschloss zwischen 2010 und 2014 wiederaufgebaut. Der Bürgerwille, der wieder eine historische Mitte haben wollte, hatte sich durchgesetzt. Zu den prominentesten Befürwortern in Sachen Schlossneubau gehörten Günther Jauch und Hasso Plattner. Hasso Plattner, dessen Stiftung auch für den Wiederaufbau des Palais Barberini verantwortlich zeichnet, spendete gar 20 Mio. Euro für die Wiederherstellung der historischen Fassade. Das hört sich nach viel an. Ist es auch. Aber für jemanden, dessen Vermögen auf über 14 Milliarden Euro geschätzt wird, ist das in etwa so viel wie für jemanden, der 14.000 € auf dem Konto hat und 20 € spendet. Wie dem auch sei - er hat gespendet. Und fördert anderswo. Das zeichnet ihn als einen großen Mäzen aus.
Traute Eintracht: Stadtschloss und Nikolakirche
Äußerlich erinnert das Schloss an die Zeit, wie es nach dem Knobelsdorff-Umbau Mitte des 18. Jh. aussah. Damals regierte Friedrich II. Das erste Schloss an jener Stelle hatte der Große Kurfürst erbauen lassen, nachdem er Potsdam zu seiner zweiten Residenz erhoben hatte. 1945 - es residierten der Oberbürgermeister und die Kreisleitung der NSDAP im Schloss - wurde es zerbombt. 1960 abgerissen.
Beim Wiederaufbau ließ der Dresdner Architekt Peter Kulka hinter der barocken Fassade ein hochmodernes Landtagsgebäude entstehen: minimalistisch, schnörkellos, makellos weiß, ein bisschen Zahnarztpraxis. Gleichzeitig wurden Originalteile des alten Schlosses verwendet, sofern vorhanden und wo es möglich und sinnvoll war. Dazu gehören z. B. die Reliefs im sog. Knobelsdorff-Treppenhaus, das man auf dem Weg zum Landtagsfoyer passiert.
Das Gebäude präsentiert sich transparent und ist öffentlich zugänglich. Im Foyer zeigt man wechselnde Ausstellungen, außerdem gibt es ein Café. Im 4. OG befinden sich die außerordentlich gute Kantine (→ Essen & Trinken) und der Zugang zur Dachterrasse. Darüber hinaus können kostenlose Führungen gebucht werden, bei denen man auch den Plenarsaal zu Gesicht bekommt. Oder wie wäre es mit einer Plenarsitzung? Diese kann man als Gast von der Besuchertribüne aus verfolgen.
Im Rücken des Schlosses lag einst der barocke Lustgarten mit dem Neptunbassin. In sozialistischer Zeit wurde das Bassin zugeschüttet und als Parkplatz missbraucht - mittlerweile gibt es wieder ein bisschen Wasser und Grün. In sozialistischer Zeit entstand dort auch das Hochhaus des heutigen Mercure Hotels. 1969 wurde es als Interhotel Potsdam eröffnet. „Einen wunderschönen Ausblick auf Potsdam und die es umgebende seenreiche Landschaft hat man von der Café-Bellevue-Bar im 16. Stock.“ (VEB Tourist Verlag 1978). Die Bar gibt es leider nicht mehr. Wie lange es das Hotel noch geben wird, ist ebenfalls fraglich. Vorerst wird es auf jeden Fall nicht abgerissen. Die Linke und andere politische Gruppierungen machen sich für den Erhalt des Gebäudes stark.
nnenhof: Tägl. 8-20 Uhr, Foyer: Mo-Fr 8-18 Uhr. Kantine → Essen & Trinken, Dachterrasse: Mo-Fr 8-10 und 13-18 Uhr. Führungen i. d. R. Fr 16 Uhr (1 Std.), eine Anmeldung über die Webseite oder unter Tel. 0331-9661260 ist nötig. Auch für eine Plenarsitzung ist eine Anmeldung unter Tel. 0331-9661251 oder [email protected] nötig. Alter Markt 1, www.landtag.brandenburg.de. Tram 91, 92, 93, 96, 98 bis Alter Markt/Landtag.
Prunkbau in Lachsfarben: Im wieder aufgebauten Stadtschloss tagt heute der Landtag
Manfred Krug im Pferdestall
Marstall/Filmmuseum
Das älteste erhaltene Gebäude der Stadt wurde im Jahr 1685 als Orangerie errichtet. Im frühen 18. Jh. wurde es auf Geheiß des Soldatenkönigs in einen Stall für die königlichen Reitpferde umgewandelt. Die fast schon dramatischen Pferdeskulpturen über dem Eingangsportal erhielt das lang gestreckte Gebäude im Jahr 1746. Sie entstammen den begnadeten Händen des Bildhauers Friedrich Christian Glume.
Noch bis 1945 war in dem Gebäude das Garnisonmuseum untergebracht, wo man der preußischen Armee huldigte, später ein Heimatmuseum. Seit 1981 dreht sich hier alles um Film und Fernsehen. „Traumfabrik - 100 Jahre Babelsberg“ nennt sich die etwas düster-enge, etwas verstaubt wirkende, aber durchaus kurzweilige Dauerausstellung im Erdgeschoss. Filmsequenzen erinnern an den jungen Krug, die Garbo und die Knef. Man erfährt, wie Maskenbildner, Cutter oder Filmarchitekten arbeiten. Das Obergeschoss dient spannenden Wechselausstellungen. Mehr zum Film und Babelsberg → hier.
Tägl. (außer Mo) 10-18 Uhr. 5 €, erm. 4 €. Breite Str. 1A, www.filmmuseum-potsdam.de. Tram 91, 92, 93, 96, 98 bis Alter Markt/Landtag.
Filmmuseum: Parcoursritt durch die Potsdamer Filmgeschichte
Jüngere und jüngste Historie
Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Wo man sich heute der Geschichte Brandenburgs