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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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zunächst Sache des Büros, allenfalls des Kommandeurs der Grenzflotte«, sagte Mava da Valgathan abweisend. Sie sah mich fragend an.

      »Kennen wir die Namen dieser Beobachter?«, fragte ich.

      Einen Moment Schweigen. Dann sagte der Arkonide: »Der Plasmakommandant identifiziert seinen Raumer als BOX 6161; die Bewerber sind Bonthem, ein Zain-Konstrukt, und ein Posbi namens Ganud.«

      *

      Zain-Konstrukte! Sie waren Raritäten. Kein galaktischer Geheimdienst – selbst der Nachrichtendienst Ephelegon und die Gläserne Insel – wusste viel über sie zu sagen. Das Zain-Konstrukt Annba hatte sich als erstes seines Volkes auf eine aktive Zusammenarbeit mit der Liga eingelassen: Es war mit der RAS TSCHUBAI auf die große Reise nach Ancaisin gegangen, und wie Perry war es bislang nicht zurückgekehrt.

      Wir empfingen die beiden Gäste in einem Hangar der TARTS.

      Die Kommandantin hatte einige der höheren Offiziere in den Hangar befohlen und zwei Dutzend Katsugos einschweben lassen, jeder von ihnen mit einem eindrucksvollen Waffenchassis bestückt. Immerhin: Die Waffenarme hingen herab, die Abstrahlfelder waren desaktiviert.

      Unsere Gäste flogen mit einer Raumbarkasse ein, einer Konstruktion, die wirkte, als hätte jemand einen zehn Meter hohen, breiten und tiefen Kubus aus Metallplast hocherhitzt, das glühende Material mit einer Riesenhand geknetet und dann wieder erstarren lassen, alle Flächen verändert, verdreht, aber trotzdem noch wie aus einer Hand.

      Eine Schleuse öffnete sich, aus der kurz darauf zwei Gestalten heraustraten. Voran glitt ein birnenförmiges Etwas, aus dessen halbkugeligem Kopfsegment zehn zarte Ärmchen oder Tentakel ragten, den aufgespannten Schienen eines Regenschirms nicht unähnlich. Obwohl das Ganze keine Schritte machte, sondern auf einem Antigravfeld schwebte, wippten die dünnen Kopfarme in einem sanften Rhythmus und verliehen ihm die Anmutung einer dahingleitenden Tiefseequalle.

      Einer Qualle mit zwei schwarzen und merkwürdig lebendigen Augen allerdings, die am unteren Halbkugelrand saßen und sich neugierig umsahen. Zwischen den beiden und leicht erhöht befand sich ein kleineres, drittes Auge.

      Der Posbi Ganud – denn um diesen handelte es sich – maß etwa zwei Meter in der Höhe und war damit alles andere als grazil. Das Antigravfeld, auf dem er schwebte, verschaffte ihm ein wenig zusätzliche Erhabenheit. Für einen Moment fragte ich mich, seit wann der Posbi die Anzahl seiner flexiblen Extremitäten von acht auf zehn erhöht hatte. Bei Gelegenheit würde ich mich erkundigen.

      Aber es war nicht der Posbi, auf den sich alle Augen richteten. Hinter ihm schritt, mit sonderbar tastenden Bewegungen, eine wie aus durchsichtigem Honig gegossene Gestalt, in ihrem Aufbau und ihren Proportionen durchaus humanoid. Über Knochen aber oder eine sonstige feste innere Struktur verfügte das Wesen offenkundig nicht. In seinem Inneren trieben langsam, stiegen, sanken und rotierten technisch anmutende Objekte, mal groß wie eine Faust, mal deutlich kleiner. Jedes von ihnen wirkte auf seine Art vollkommen, und bei jedem war mir, als müsste ich im nächsten Moment seine Funktion erraten können. Aber dann kippte es wie in Zeitlupe nach hinten oder drehte sich um die eigene Achse und gab seinem Aussehen eine völlig neue Wendung, oft ins Rätselhafte.

      Im Schädel hatten sich etwa dort, wo sich bei Menschen die Augen befanden, einige daumennagelgroße Gebilde lose aneinandergelegt und verliehen diesem Bereich damit die Anmutung eines Gesichtes.

      »Ulkig«, murmelte Gucky leise.

      »Das ist nicht die Vokabel, die mir einfallen würde«, raunte ich zurück.

      »Sondern?«

      »Achtung gebietend«, flüsterte ich.

      »Der Mascant wird sich doch nicht zu einem kristallimperialen Hofknicks verleiten lassen?«, fragte der Ilt besorgt.

      Da ertönte Ganuds Stimme im schönsten Bariton durch den Hangar. »Bonthem und ich danken euch herzlich für diesen stimmungsvollen Empfang!«

      »Seit wann haben Posbis Herzen?«, fragte Gucky. »Ich dachte immer, wahres Leben käme ohne diese primitiven Pumporgane aus.«

      *

      Die Katsugos eskortierten uns in einen Besprechungsraum. Die Roboter positionierten sich, wir setzten uns. Ganud platzierte sich sanft wie eine Gänsefeder auf dem Sessel, und das Zain-Konstrukt nahm Platz, indem es in einer atemberaubend menschlich wirkenden Bewegung die Beine übereinanderschlug.

      Ich bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Gucky kurz mit dem Daumen der rechten Hand nach unten wies und die Bewegung gleich noch einmal wiederholte: Kein telepathischer Zugriff auf die beiden möglich.

      Ich deutete ein Nicken an. »Wer schickt euch?«

      Das Zain-Konstrukt wendete den Kopf leicht in meine Richtung; die Segmente, die sich in Augenhöhe befanden, fügten sich enger zusammen. Als eine fremde Stimme erklang, war mir klar, dass es jene des Konstrukts Bonthem sein musste, obwohl keinerlei Bewegung den Sprechakt begleitete.

      »Der Plasmakommandant der BOX 6161 wurde vom Zentralplasma der Hundertsonnenwelt namens der Union autorisiert, durch mich militärische und logistische Unterstützung anzubieten. 1200 Boxen und zehn unserer Raumflugkörper befinden sich im Anflug auf Thantur-Lok und werden sich in den nächsten zwei Tagen in wenigen Lichtjahren Entfernung vom Kugelsternhaufen in Rufbereitschaft halten.«

      »Danke, das ist ein großzügiges Angebot«, sagte Mava da Valgathan.

      »Von dem wir zur Stunde auch den Thantur-Baron in Kenntnis setzen, Vere'athor«, sagte das Zain-Konstrukt, die Augen auf die Kommandantin gerichtet.

      »Wem soll diese Flotte unterstehen?«, fragte ich. »M 13 ist Staatsgebiet der Baronien.«

      Das Zain-Konstrukt wandte sich wieder mir zu. »Falls der Baron nicht anderweitig entscheidet, wird die Flotte dem Befehl des Mascanten unterstellt.«

      Glückwunsch, sagte mein Extrasinn. Eine Lösung mit neuen Problemen.

      Welches Problem hätten wir neuerdings mit den Posbis?

      Du meinst: abgesehen von dem Problem, dass sie sich neuerdings von einem Zain-Konstrukt vertreten lassen, dessen Absichten und Fähigkeiten uns weitgehend unbekannt sind?

      Ich nickte dem Zain-Konstrukt zu. »Seid bitte bis zur Entscheidung Larsavs da Ariga unsere Gäste auf der TARTS.«

      »Ich«, erhob in diesem Moment Ganud seine Stimme, »bin allerdings nicht im offiziellen Auftrag der Union hier, sondern habe die Gelegenheit wahrgenommen, als Passagier mitzufliegen.«

      »Weil ihr Weg die BOX 6161 am Ephelegonsystem vorbeigeführt hat? Rein zufällig?«, fragte ich spöttisch.

      Ganud und das Zain-Konstrukt schwiegen.

      Mein Extrasinn bemerkte: Hast du gedacht, die Posbis entscheiden das über den Kopf von Reginald Bull hinweg? Sie werden sich beraten haben. Wenn nicht überhaupt dieses ganze Beistandspaket auf seine Initiative zurückgeht und der Resident damit eine Möglichkeit gefunden hat, diskret zu helfen, ohne die Liga weiter ins Geschehen hier zu verstricken.

      »Ein wenig Schlachtenbummlerei?«, fragte Gucky beiläufig.

      Ganud ignorierte den Ilt. Höchststrafe für den Mausbiber!

      Der Posbi blickte mich mit seinen drei Augen an. »Der Resident hat mir vorgeschlagen, dir bei Gelegenheit von der Reise des Tamarons nach Andromeda zu berichten.«

      »Von jener Reise, die Vetris-Molaud vor über 400 Jahren unternommen hat?«

      »Es ist ja nur einen Wimpernschlag her«, warf Gucky bissig ein.

      »Und die in einem Debakel geendet hat?«, fuhr ich fort.

      »Manche bezeichnen es auch nur als Fiasko«, gab Gucky mit unschuldigem Augenaufschlag zu bedenken. »Oder als Desaster.«

      »Manche sind auch nicht dabei gewesen«, kommentierte Ganud mit seiner schönen Stimme, der keinerlei Verärgerung anzuhören war.

      Selbstverständlich hatte mich Reginald kurz ins


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