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Perry Rhodan Neo 246: Das Sandtribunal. Susan SchwartzЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 246: Das Sandtribunal - Susan Schwartz


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schon herunter: die CREST II – ein Kugelraumschiff mit 1500 Metern Durchmesser plus Ringwulst. So ein Gigant konnte nicht übersehen werden.

      »Wir haben es gerade noch rechtzeitig geschafft«, freute sich Sommar.

      »Perry Rhodan kommt? Hierher?« Halan war völlig überrascht.

      Sommar verdrehte die Augen. »Bekommst du eigentlich jemals die aktuellen Nachrichten mit? Seit der Marsrat das Asyl für die Paddlerwerft PE-hilfreich abgelehnt hat, sind die Beziehungen zwischen Mars und Erde extrem angespannt. Die Terranische Union betrachtet das als Affront. Perry Rhodan will als Vermittler auftreten, bevor die Fronten sich zu sehr verhärten.«

      »Eine Auseinandersetzung will selbstverständlich keiner – aber ich kann den Mars Council verstehen. Wir haben einen Vertrag mit Andromeda, man hat uns dabei geholfen, die Situationstransmitterverbindung nach Olymp zu bauen. Soweit ich weiß, herrscht im Machtgebiet der Meister der Insel Frieden und keine Verfolgung. Warum also ersucht jemand um Asyl, und warum sollen wir dem stattgeben und riskieren, es uns mit einer ganzen Galaxis zu verscherzen?«

      »Aha, diese Neuigkeit hast du also mitbekommen.« Sommar zwinkerte.

      »Ich bin heute nicht auf dem Laufenden, weil wir mit diesem Ausflug beschäftigt waren – nur du wusstest natürlich vorab mehr aus deinen Quellen.« Halan schüttelte den Kopf. »Eine schöne Freundin bist du, das nicht zu erzählen. Jetzt haben es alle anderen vor mir erfahren, und wir sind auf den hinteren Plätzen.«

      »Ach was, der Platz hier ist gut.« Sommar starrte wieder nach oben. Der Gigant kam immer näher, er wirkte nun wie ein Mond, der auf den Planeten herabstürzte. In sechs Kilometern Entfernung war der Landeplatz vorbereitet worden.

      Der Raumhafen befand sich in einer Senke, der Besucherbereich war wie eine Arena erhöht im Halbkreis angeordnet, sodass man eine hervorragende Sicht über das Areal hatte. An verschiedenen Positionen waren Holotafeln aufgestellt, die abwechselnd vergrößerte Ausschnitte des Geschehens zeigten.

      »Was glaubt Rhodan eigentlich, bei uns ausrichten zu können?«, murrte Halan.

      Sommar fand das offensichtlich. »Nun, momentan ist er zwar ohne offizielles Amt. Er genießt aber weiterhin allgemein hohes Ansehen, einschließlich in den Kolonien. Also wird er als Vermittler akzeptiert.«

      »Er ist doch nicht neutral, sondern ein Terraner! Natürlich wird er immer auf der Seite seiner Geburtsheimat sein.«

      »Du findest es also nicht gut, dass er schlichten will?«

      Halan nickte. »Der Mars hat seine Position deutlich gemacht, und das hat die Erde zu respektieren, finde ich.«

      »Der Mars gehört zur Terranischen Union«, erinnerte ihn Sommar. »Da kann man nicht einfach sagen, man macht hier oder da nicht mit. Und es ist doch nur die eine Werftplattform!«

      »Ein einziges, ins Rutschen geratende Sandkorn kann eine Lawine auslösen«, mahnte Halan.

      Der typische marsianische Stolz, dachte Sommar. Keine Gelegenheit wird ausgelassen, die Unabhängigkeit und Eigenverantwortung zu demonstrieren.

      Sie dachte ganz anders darüber. Selbstverständlich war sie ebenfalls stolz darauf, Marsianerin zu sein. Als Neu-Marsianerin war sie genau wie Halan aus dem VGP hervorgegangen, dem Variable Genome Project, und gut an die Marsumwelt angepasst. Die Alt-Marsianer führten ihre Genese auf den Sand des Lebens zurück, Viren aus dem liduurischen Erbe, die jeden, der damit in Berührung kam, genetisch veränderten. Noch immer gab es Einwanderer, die den Sand des Lebens erhalten wollten.

      Dies wurde sogar ermöglicht – wenngleich nicht offiziell. Die Terranische Union hielt die liduurischen Viren, den »Sand des Lebens«, für zu gefährlich und ließ eine Anpassung nur über das VGP zu. Die Alt-Marsianer indes beharrten auf ihren Traditionen, und wer sich ihnen anschließen wollte, bekam das Virus daher in einer Zeremonie weit vom städtischen Leben entfernt bereitwillig verabreicht. Das geschah in aller Heimlichkeit, sodass die Behörden kaum in der Lage waren, dies zu überprüfen oder nachzuverfolgen.

      Die Erde war fraglos ein strahlendes, von Leben übersprudelndes Juwel im Sonnensystem, doch der Mars ... Es war schwer zu beschreiben. Poeten und Lyriker verfassten Tausende Verse, die ausdrücken sollten, welche Gefühle der Mars hervorrief. Und doch würden hunderttausend oder eine Million nicht ausreichen, um alles zu erfassen.

      Es ist das Herz des Mars, wir können es schlagen hören. Wir sind eins und verbunden. Selbst ein so weit gereister Mann wie Perry Rhodan könnte das vermutlich nie verstehen. Er wäre immer nur Gast.

      Es war kein Geheimnis, dass der bekannteste aller Terraner vor vielen Jahren einen marsianischen Waisenjungen namens Farouq adoptiert und zusammen mit seinem leiblichen Sohn aufgezogen hatte. Zweifellos hatte ihm Farouq viel über den Mars erzählt, sodass vielleicht ein Grundverständnis vorhanden war. Aber mehr auch nicht. Schließlich hielt sich Rhodan nur äußerst selten auf dem Bruderplaneten auf – er war zu unbedeutend im kosmischen Geschehen.

      Worüber die Marsianer, ob nun Neu- oder Alt-, nicht unglücklich waren. Sie kamen hervorragend ohne Bevormundung zurecht.

      »Sag bloß, du freust dich, dass Rhodan kommt?«, fragte Halan.

      Die CREST II hatte schon fast aufgesetzt, die zwölf Landestützen mit den jeweils hundert Metern durchmessenden Landetellern waren nur noch wenige Meter vom Marsboden entfernt. Staub wirbelte wurde auf, wurde weit davongetragen. Obwohl noch andere Raumschiffe auf dem Gelände standen, dominierte der Gigant die gesamte Umgebung. Über ihm spannte sich der blauviolette, stets leicht düstere Himmel mit dem weit entfernten Punkt der Sonne.

      »Ja«, gab Sommar zu. »Ein Interview mit ihm, das würde mich ganz nach oben katapultieren.«

      »Da musst du dich eher ganz weit hinten anstellen«, spottete Halan. »Die Pressekonferenz ist garantiert längst ausgebucht, und du bist nicht akkreditiert.«

      »Ich weiß. Aber vielleicht kann ich mit jemand anderem von der Besatzung sprechen? Ich meine, sieh dir dieses Schiff doch an! Das taucht durch die Weiten des Alls, entdeckt Geheimnisse, findet neue Planeten zur Besiedelung ... Wer da mitfliegt, hat das große Glückslos gezogen.«

      »Oder das große Pech, wenn jemand das Ding zerschießt, es gekapert wird oder havariert, wenn fremde Planeten sich als tödlich erweisen ...«

      »Das würde mich nicht stören. Immer am Limit – du weißt ja.«

      »Dann bewirb dich doch! Als Korrespondentin oder so was. Die brauchen immer jemanden für Nachrichten und Reportagen von anderen Welten.«

      Ob Halan das nun ironisch gemeint hatte oder nicht – die Idee fand Sommar gar nicht so schlecht. Warum nicht? Mehr als eine Absage konnte sie nicht erhalten.

      Andererseits liebte sie den Mars. Konnte sie ihn wirklich für eine ungewisse Zeit verlassen? Ein paar Monate sicherlich. Aber unter Umständen für Jahre?

      Nicht alle im Publikum jubelten der CREST II vorbehaltlos zu.

      Manche waren lediglich Schaulustige und interessierten sich nicht weiter für die Hintergründe der Ankunft, ihnen ging es nur um den Giganten. Schließlich sah man so etwas wie die CREST II wahrhaftig nicht alle Tage.

      Andere waren Fans von Perry Rhodan, die ihn endlich einmal live sehen wollten, wie er marsianischen Boden betrat und dem rauen, kleinen Planeten damit Bedeutung verlieh.

      Doch es gab auch einige, die Schilder in der Hand hochhielten oder Holotransparente über ihren Köpfen projizierten, die deutlich machten, was sie von der »Einmischung der Terranischen Union« hielten. »Der Mars ist souverän!«, und andere Sprüche fanden sich.

      Halan stimmte ihnen zu und lobte, dass sie vor Ort waren und klarstellten, dass Perry Rhodan kein anbetungswürdiger Heiliger war, sondern als Vertreter der Terranischen Union auftrat, ob nun mit offiziellem Titel oder nicht.

      »Aber du respektierst Rhodan doch, oder?« fragte Sommar, die von ihm noch nie solche Worte gehört hatte.

      Er zuckte die Achseln. »Ihn, ja. Ich bewundere ihn sogar.


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