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Perry Rhodan Neo 246: Das Sandtribunal. Susan SchwartzЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 246: Das Sandtribunal - Susan Schwartz


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stabilisierte, radioaktive Injektionsmasse in den Planetenkern presste. Nun herrschen akzeptable Lebensbedingungen, die Weltraumstrahlung ist erheblich reduziert und verwandelt uns nicht mehr in Quallen mit zwanzig Augen. Unsere Siedlungen werden trotzdem noch durch Abschirmungen geschützt, aber natürlich auch vor dem Sand.«

      »Und diese Gebiete wachsen und gedeihen«, sagte Rhodan. »Erzähl mir mehr über die Superlative.«

      Farouq freute sich über sein Interesse. »Die höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen. Wir halten uns vorwiegend in der Tharsis-Region auf, einem Gebiet von beeindruckender Größe angesichts des relativ kleinen Planeten.«

      »Vier Millionen Quadratkilometer«, murmelte Rhodan nach, was ihm die Textinformationen der Holosektionen verrieten. »Größer als Indien, kleiner als Australien.«

      »Bei einer Gesamtoberfläche von knapp hundertvierundfünfzig Millionen Quadratkilometern, was fast der Landfläche der Erde entspricht. Das Reich der Superlative!« Farouq bewegte die Finger, und das Hauptholo zeigte eine Region des Marsäquators. »Da ist er!« Aufgeregt deutete er auf Olympus Mons, den größten Vulkan und gleichzeitig höchsten Berg im gesamten Solsystem. »Einst ragte sein Gipfel noch aus der dünnen Atmosphäre hinaus. Er ist sechsundzwanzig Kilometer hoch, Dad – selbst wenn ihr auf Terra den Marianengraben und den Mount Everest zusammenzählt, fehlen immer noch gut sechs Kilometer. Den kann man nicht übersehen! Vor allem, wenn Schnee auf seinem Gipfel liegt. Sein Durchmesser beträgt satte sechshundert Kilometer. Unser beliebtestes Sportziel!«

      Rhodan musste zugeben, dass der Olympus Mons überaus beeindruckend war, geradezu einschüchternd. Seltsam, dass ihm das als Jugendlicher nie aufgefallen war. Er hatte immer von der Raumfahrt geträumt, aber der Mars hatte dabei keine große Rolle gespielt. Natürlich in den Witzen mit den kleinen, grünen Männchen und dergleichen, aber so richtig ernst genommen hatte er diesen Planeten nie. Weil er so still, kalt und rot dalag? Weil er nicht genug erforscht gewesen war?

      »Damals, als ich in deinem Alter war, wusste man noch nicht so viel darüber«, gestand Rhodan. »Ich habe mich nie sonderlich für den Mars interessiert.«

      »Und daran hat sich nicht viel geändert«, konterte Farouq. »Aber vielleicht ist das ganz gut so. Du würdest uns doch nie verstehen.«

      »Ich verstehe dich.«

      »Ich habe mich euch angepasst. An uns aber könntest du dich nie anpassen, es sei denn, du würdest den Sand des Lebens in dir aufnehmen. Und das würdest du niemals tun. Was in Ordnung ist! Ich würde das gar nicht wollen. Aber du wirst immer ein Fremder sein, und du wirst nie verstehen, was der Mars für uns Marsianer bedeutet. Wir sind ... eins mit ihm, mit dem Sand, den Stürmen, der Kälte, der Düsternis, seinem ... Herzschlag. Ihr von der Erde kennt so was nicht.«

      »Ein paar wenige vielleicht schon ... aber zum Großteil nicht mehr, darin gebe ich dir recht.«

      Farouq berichtete weiter. »Hier siehst du die anderen bedeutenden Vulkane, Ascraeus, Pavonis und Arsia Mons. Auch gut erkennbar aus dem All. Und oh! Da kommt sie ... meine Heimat!«

      Farouq sprang auf und ab, er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Rhodan begriff allmählich, welche tiefe Verbundenheit sein Sohn zu seiner Heimatwelt verspürte. Wie ein Ast, der von den Wurzeln des Baums genährt wurde. Farouq war oft düster und zornig, nun aber blühte er auf, selbst seine raue Haut bekam einen besonderen Schimmer.

      »Die Valles Marineris, der größte Canyon von allen! So lang, dass auf der einen Seite schon der Tag anbricht, wenn im anderen Teil noch tiefste Nacht herrscht. Nach wie vor ist der Graben im unbesiedelten Teil in der Tiefe von stürmischen Wolken und Nebeln bedeckt, sodass der Grund nicht sichtbar ist. Falls man ihn überhaupt jemals sehen kann, so tief, wie er in den Planeten hineinreicht!« Farouq strahlte ihn an. »Sag selbst – das könnt ihr nicht toppen!«

      »Nicht auf der Landfläche«, gab Rhodan ohne Umschweife zu.

      »Die Valles Marineris sind ein Grabenbruchsystem, das viertausend Kilometer lang, bis zu siebenhundert Kilometer breit ist und bis zu sieben Kilometer in die Tiefe reicht!«

      »Und das war's mit den Superlativen?«, fragte Rhodan lächelnd.

      Farouq grinste vergnügt. »Noch lange nicht – aber ich komme jetzt zu etwas ganz anderem, zu einem Minilativ, haha. Im Gegensatz zur Erde kackt der Mars mit seinen Monden voll ab. Phobos und Deimos, die sind nicht mehr als Satelliten. Phobos hat gerade mal siebenundzwanzig Kilometer Durchmesser und saust in weniger als sechstausend Kilometern Höhe über die Marsoberfläche. Vor dem Arkonforming hätte man ihn mit einem einzigen starken Sprung – und entsprechendem Durchhaltevermögen – vom Mars aus erreichen können! Phobos steht zweimal am Tag für gut viereinhalb Stunden am Himmel und durchläuft dabei die Hälfte seiner Phasen. Spektakulär, sofern man ihn gut erkennen könnte. Und Deimos? Noch kleiner, fünfzehn Kilometer im Durchmesser, aber dafür weiter weg, zwanzigtausend Kilometer über dem Marsboden, nicht mehr als ein Schmutzfleck auf der Linse. Man kann ihn zwei Stunden am Tag über Bradbury Central beobachten, aber nur mit technischen Hilfsmitteln. Wenn du mich fragst: Was die zwei betrifft, sind dem Mars die Superlative ausgegangen, die sind einfach nur peinlich.«

      »Aber nützlich als Stationen«, merkte Rhodan an.

      »Klar, aber für uns Marsianer haben die keinen Wert«, blieb Farouq enttäuscht. »Da gibt's nicht mal Erze zu schürfen. Jämmerliche Steinklumpen, als ob der Mars gehustet hätte, und das kam dabei raus.«

      Gegenwart

      Das Areal des Raumhafens war seit Perry Rhodans letztem Besuch gewachsen und gut frequentiert von zahlreichen zivilen Raumfahrzeugen kleiner und mittlerer Größe.

      Während Rhodan seinen Erinnerungen nachhing, meldete sich die Luftraumkontrolle des Mars und erteilte Anweisungen für den Landevorgang.

      »Wir werden erwartet«, sagte jemand im Hintergrund.

      Rhodan nickte abwesend. Dass die Ankunft der CREST II erhebliches Aufsehen verursachen würde, war nicht überraschend. Noch vor wenigen Monaten wäre diese Aufmerksamkeit durchweg positiv gewesen, doch nun waren die Meinungen der Planetarier sicherlich geteilt.

      Die Beziehung zwischen der Erde und dem Mars war, Rhodan konnte es nicht anders ausdrücken, äußerst kompliziert geworden. Ob die Unabhängigkeitsbestrebungen der anderen Kolonien dabei eine Rolle spielten? Wer konnte das schon so genau wissen? Der Mars hatte seit jeher einen Sonderstatus innegehabt.

      Rhodan musste sich eingestehen, dass ihn die harsche Reaktion des Marsrats in Bezug auf PE-hilfreich überrascht hatte. Anscheinend hatte das Asylersuchen der Paddler den Auslöser für etwas dargestellt, das schon seit längerer Zeit im Stillen vor sich hin schwelte.

      Umso wichtiger war ihm, nun den persönlichen Austausch zu suchen. Nachdem die CREST II ins Solsystem zurückgekehrt war, hatte man zunächst Jessica Tekener und ihren Bruder Ronald ins Medozentrum von Mimas gebracht. Dann waren die Paddler aufgetaucht, und aus einem simplen Wiedersehen hatte sich ein diplomatischer Zwischenfall entwickelt.

      Dass der Mars sich weigerte, die Asylsuchenden aufzunehmen, hatte Rhodan irritiert, aber es schien ihm ein Ablenkungsmanöver zu sein. Da wurde ein Nebenkriegsschauplatz aufgemacht, der mit den Hilfesuchenden selbst wahrscheinlich so gut wie nichts zu tun hatte. Das politische Parkett zwischen dem Mars und der Erde war zunehmend rutschig geworden, dies war Rhodan selbstverständlich nicht entgangen. Die Paddler waren einfach nur zur falschen Zeit aufgetaucht.

      Perry Rhodan hatte kein offizielles politisches Amt mehr inne; seine Situation glich eher einem »Elder Statesman«, wie er sich immer wieder klarmachte – wobei im Begriff »elder« bezüglich seiner Person eine ganz besondere Ambivalenz mitschwang. Zwar erhielt er nach wie vor Informationen aus vielen Quellen, aber meist erst mit einer gewissen Verzögerung, sobald es um Fragen der staatlichen Sicherheit ging. Reginald Bull hielt ihn auf dem Laufenden, so gut er konnte, aber das war mit der Situation, als Rhodan noch selbst Protektor gewesen war, nicht mehr zu vergleichen.

      Rhodan war in die Entscheidungen um das Asyl für die Paddler nicht eingebunden worden – nicht zu Beginn jedenfalls. Nun, da die Lage unübersichtlich wurde,


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