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Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan


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hatten mit dem Großen Imperium nicht mehr viel am Hut und waren damals genau deshalb auf der Erde geblieben. Andere gebärdeten sich arkonidischer als jeder Arkonide in der Heimat – was wahrscheinlich ziemlich leicht war, wenn man unter Menschen lebte. Bull war bekannt, dass Thora privat wie beruflich zu einer Menge dieser Exilanten Kontakt hielt, ein verstärkter kultureller Austausch aber vor allem eins für sie bedeutete: Arbeit.

      »Eine gute Idee«, sagte Thora daher auch ohne echte Begeisterung. »Was schwebt Ihnen vor?«

      »Ich möchte vorschlagen, dass Sie oder Ihr Stab sich mit Koordinator Baatar zusammensetzen«, antwortete Michelsen. »Vielleicht können Sie von seinen Erfahrungen profitieren?«

      Damit spielte Michelsen auf die gute Partnerschaft zwischen Erde und Ferrol an. Das Wegasystem war assoziiertes Mitglied der Solaren Union, und es lebten ebenso viele Menschen auf Ferrol wie Ferronen auf der Erde. Bull hatte den Unterschied zwischen »assoziiert« und »Mitglied« ehrlich gesagt nie verstanden, und er fragte auf solchen Anlässen auch nie nach dem ferronischen Viertel in Terrania, weil seine Töchter fanden, dass »Bluetown« irgendwie rassistisch klänge und Bull nicht wusste, wie er es sonst nennen sollte. Erfreulicherweise gab es dort aber so gut wie nie Probleme, weswegen es völlig in Ordnung war, dass er nicht danach fragte, und dieser Zustand war ihm eigentlich am liebsten.

      »Sie sind jederzeit bei uns willkommen, Botschafterin«, versicherte Baatar und breitete die dicken Arme in den weiten Ärmeln aus.

      »Mein Stellvertreter wird sich umgehend bei Ihrem Büro melden«, sagte Thora. »Und ich komme persönlich, sobald meine Zeit es zulässt.«

      »Du hast einen Stellvertreter?«, erkundigte sich Bull im Plauderton.

      »Serad Kitrina«, bestätigte sie. »Ein junger Essoya, sehr fähig.«

      »Warum kommt mir der Nachname bekannt vor?«, grübelte Bull.

      Thora lächelte schwach. »Seine Mutter war zum Ende der Besatzung Kommandantin von Terrania Orbital. In letzter Minute schlug sie sich auf unsere Seite und hatte es danach nicht einfach. Ihr Sohn hat es heute leichter.«

      Bull hob eine Braue. »Stellvertreter sind super! Ich bin froh, dass du auch einen hast.«

      »Das bringt mich zum zweiten Grund, aus dem ich Shenns Botschaft noch einmal ansprach,« lenkte Michelsen das Gespräch zurück aufs Thema, und wie auf Kommando japste auch Diamond wieder, diesmal zweimal.

      Hat sie ihrem Hund das Zählen beigebracht ...?, staunte Bull.

      »Protektor«, unterbrach Michelsen seine Gedanken, und Bull brauchte nur einen ganz kurzen Moment, um sich in Erinnerung zu rufen, dass die Administratorin damit ihn meinte. »Vielleicht sollten auch Sie an diesen Gesprächen teilnehmen.«

      »Wenn Sie meinen, dass es eine gute Idee wäre«, sagte er im selben unbeteiligten Tonfall wie zuvor Thora.

      »Das tue ich. Sonderbevollmächtigter Shenn ließ nämlich durchblicken, dass Ziel dieser kulturellen Annäherung mittelfristig ein Staatsbesuch von Imperator Gonozal dem Siebten und Kristallprinz Mascaren sein soll.« Sie räusperte sich. »Oder möchten Sie ebenfalls Ihren Stellvertreter schicken?«

      »Atlan und sein Vater wollen auf Besuch kommen?«, übersetzte Bull, ohne auf Michelsens andere Bemerkung einzugehen. »Ist das eine gute Idee?«

      »Es dürfte sich als notwendig erweisen, wenn unser Abkommen Bestand haben soll«, antwortete Michelsen kühl. »Die Frage ist, wie hindern wir den Imperator daran ...« Sie suchte nach Worten. »Wie hindern wir ihn daran, unvernünftige Ansprüche anzumelden?«

      »Was für Ansprüche sollten das denn sein?«, fragte Bull.

      »Worüber wir schon geredet haben«, mischte sich Rhodan mit einem Räuspern ein. »Die Administratorin ist im Bilde.«

      Ich habe keine Ahnung, wovon er redet, und er weiß das auch, dachte Bull. Offenbar sollte ich es aber wissen – also deckt er mich.

      »Ah so«, sagte er.

      Rhodan wandte sich an die anderen Versammelten. »Der Imperator leidet unter der Vorstellung, dass NATHAN und die Posbis auf dem Mond ihn mit Transformkanonen für seine Flotte versorgen könnten.«

      Bull prustete und schenkte sich schnell Wasser nach.

      »Ich denke, wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, wie abwegig auf allen Ebenen dieser Wunsch ist«, fuhr Rhodan fort. »Wir müssen es ihm nur freundlich verkaufen.«

      »Freundlichkeit ist meine Stärke.« Thora lächelte.

      »Wäre es da nicht höchste Zeit, die Sicherheit auf dem Mond deutlich anzuheben?«, warf Gunnarsson ein. »Wir brauchen dort schon länger strengere Bestimmungen. Nicht nur zum Schutz vor dem Imperator.«

      »Sie meinen NATHAN«, äußerte Rhodan ernst.

      »Das letzte Mal, als ich zählte, war er die einzige außerirdische Intelligenz, die unseren Trabanten regierte«, bejahte Gunnarsson kalt.

      »NATHAN regiert nicht«, widersprach Rhodan.

      »Aber es ist leider richtig, dass er immer wieder in die Geschicke einzelner Menschen und der Erde insgesamt eingreift«, sagte Stella Michelsen. »Sie sollten das am besten wissen, Mister Rhodan. Er hat Ihre Söhne – drücken wir es einmal höflich aus – ungefragt einer Ausbildung unterzogen. Er hat Ihnen, Mister Rhodan, sogar einen Anwalt bestellt ...«

      Rhodan schwieg. Bull wusste aber, dass ihm das Thema naheging. Wie konnte es auch anders sein? Er dachte an das Gespräch, das sie am Vortag geführt hatten. Können NATHAN und seine Freunde nicht die Finger von unseren Familien lassen?, hatte Bull gefragt. Er sah die Feuchtigkeit in Thoras Augen, als die alte Wut in ihr darüber hochstieg, was die Hyperinpotronik ihren Kindern angetan hatte.

      »Kritischer für uns ist, was NATHAN und die Posbis in den Kolonien treiben«, ergriff Ngata das Wort. »Mit Ihrer Erlaubnis?«

      Die Administratorin nickte.

      »Wie den Anwesenden bekannt sein dürfte, dient Cybora als Forschungseinrichtung für prothetische Entwicklungen aller Art. Hierzu haben die Posbis in einer sonnennahen Umlaufbahn von Spica eine eigene künstliche Welt namens Makko errichtet. Die Fortschritte, die dort erzielt werden, sind beachtlich und kommen insbesondere der Terranischen Flotte und unseren Emotionauten zugute. Leider tauchen aber auch zunehmend Güter aus dem Spicasystem auf dem Schwarzmarkt auf. Inzwischen sogar auf Ferrol.«

      Koordinator Gabchek Baatar nickte unglücklich.

      »Das heißt entweder, NATHAN hat sein eigenes Projekt nicht unter Kontrolle, oder die unlizenzierte Verbreitung kybernetischer Bauteile und Implantate vollzieht sich mit seiner heimlichen Billigung.« Ngata spielte mit seinen Daumen. »Schon die Entwendung der FANTASY legte nahe, dass es um die Sicherheit auf dem Mond nicht allzu gut bestellt ist.«

      Was für ein Fuchs, dachte Bull. Du selbst warst doch genauso daran beteiligt wie ich! Das sollte selbst Michelsen klar sein, selbst wenn sie es nicht beweisen kann oder will.

      »Allerdings nahm diese Sache einen den Umständen entsprechend glücklichen Ausgang«, fuhr Ngata fort, ohne mit der Wimper zu zucken. »Schwerwiegender scheint mir hingegen der jüngste Diebstahl des aus dem Compariat geborgenen Kreellblocks zu sein.«

      »Der was?«, empörte sich Ivar Gunnarsson mit großen Augen.

      »Ist das wirklich nötig?«, fragte Bull unwillig, denn an diese unselige Angelegenheit erinnerte er sich nur zu gut – sie hatte ihm mehr als eine schlaflose Nacht beschert. »Das ist doch auch schon wieder Schnee von gestern.«

      »Da muss ich Ihnen leider widersprechen, Protektor«, sagte Michelsen. »Und ich möchte alle Anwesenden daran erinnern, dass dieses Gespräch der höchsten Sicherheitseinstufung unterliegt. Bitte fahren Sie fort, John.«

      »Der Kreellblock, in dem Eric Leyden und Mitglieder seines Teams gefangen sind, wurde Ende vorigen Jahres kurz nach dem Eintreffen auf Luna entwendet und nach Siga geschmuggelt – wahrscheinlich auf Bestreben von Iratio Hondro. Glücklicherweise


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