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Perry Rhodan 16: Die Posbis (Silberband). Clark DarltonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 16: Die Posbis (Silberband) - Clark Darlton


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paar bange Sekunden lang wartete Ron darauf, dass sich drüben irgendwo Geschützpforten öffneten und gewaltige Bündel tödlicher Energie daraus hervorgeschossen kamen.

      Aber die Sekunden vergingen ereignislos. Der groteske Kasten hing reglos im Raum.

      Ron begann sich zu fragen, worauf die Fremden dort drüben warteten.

      Es schien, als hätten sie nur darauf gelauert, dass er sich in Gedanken diese Frage stellte. Denn im nächsten Augenblick sprach das Oszilloskop wieder an, das mit einem der Empfänger in der Funkkabine gekoppelt war. Ron warf nur einen kurzen Blick auf den grünen kleinen Bildschirm.

      Dann fragte er Eric: »Ist das dasselbe wie zuvor?«

      Eric starrte das Oszilloskop mit großen, verwunderten Augen an.

      »Ja«, brachte er hervor. »Das ist die gleiche Frage.«

      Rons Befehl klang hart. »Dann geben Sie ihnen noch einmal die gleiche Antwort!«

      Diesmal brauchte Eric länger. Er war offensichtlich verwirrt. Ziellos wanderten seine Hände über die Knopfreihen des Schaltbretts. Er drückte ein paar Knöpfe, machte die Schaltung durch einen Druck auf den Korrekturschalter wieder unwirksam und fand schließlich, was er suchte. Auf dem Oszilloskop erschien das Schwingungsbild der Antwort.

      Gespannt beobachtete Ron das schiefkantige Schiff. Jetzt mussten sie die Antwort empfangen. Und da sie in ihrem eigenen Kode gehalten war, würden sie nicht lange brauchen, um sie zu entziffern.

      Was würden sie jetzt tun?

      Ron erinnerte sich später noch oft daran, wie entsetzt und verblüfft er gewesen war, als er feststellte, dass die erste Reaktion aus einer völlig anderen Richtung kam.

      Während er auf den Bildschirm starrte, öffnete sich hinter ihm das Schott. Meech war der einzige, der es bemerkte. Er stieß einen schrillen Warnschrei aus. Ron wirbelte herum. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Eric Furchtbar sich instinktiv zur Seite fallen ließ.

      Er bezweifelte allerdings, dass es ihm etwas nützen würde. Durch das offene Schott drängte eine stürmische Flut blutroter, greller Helligkeit und erfüllte den großen Raum augenblicklich mit erstickender Hitze.

      Es war merkwürdig, wie geräuschlos das alles vor sich ging.

      Das erste, was Ron nach Meechs lautem Warnschrei zu hören bekam, war das Springen von Glassit. Klirrend fielen Kunstglasscheiben zu Boden. Die Scheiben der Instrumentenskalen brachen unter der gewaltigen Hitze.

      Meech hatte seinen schweren Desintegrator in Anschlag gebracht. Unmessbar kurze Zeit später brach der vernichtende, grüne Strahl aus dem Lauf und fauchte mit unaufhaltsamer Wucht in die rote Feuerwand hinein.

      Die Wirkung zeigte sich augenblicklich. Das rote Feuer wich zurück. Es bildete eine Einbuchtung an der Stelle, an der Meech mit seiner Waffe traf. Rechts und links kamen die Flügel der Feuerfront für ein paar Sekunden zum Stehen, aber dann rückten sie weiter vor.

      Ron begann ebenfalls zu schießen. Der wesentlich dünnere Strahl seiner Handwaffe stieß gegen den linken Flügel der Feuerfront. In den ersten Augenblicken sah es so aus, als erzielte er nicht den geringsten Erfolg. Aber dann wurde der Vormarsch der roten Lichtflut langsamer, und nach einer Weile blieb sie vollends stehen.

      Jetzt beteiligte sich auch Eric Furchtbar am Kampf. Der Strahl seines Desintegrators zielte auf die gegenüberliegende Seite. Und so klein seine Waffe auch war – sie gab den Ausschlag.

      Das rote Feuer wich zurück. Zuerst langsam, dann immer schneller flutete es zum Hintergrund des Raumes.

      Das Feuer verschwand zum Schott hinaus. Das Schott konnte sich nicht mehr schließen. Es war nicht mehr da. Das Feuer hatte es aufgezehrt.

      Ron stand auf. Erst jetzt kam ihm die furchtbare Hitze zu Bewusstsein, der er ein paar Minuten standgehalten hatte. Seine Haut brannte. Eric erging es ebenso.

      Am wohlsten jedoch fühlte sich Meech. Ihm machte Hitze nichts aus, wenn sie tausend Grad Celsius nicht überstieg.

      Sein erster Blick galt dem Bildschirm.

      »Das fremde Schiff hat sich noch nicht von der Stelle gerührt.«

      Ron schaute auf den Bildschirm. Er war so ziemlich das einzige Gerät, das im Hauptschaltraum überhaupt noch funktionierte. Seine Glassitplatte war besonders dick, außerdem war sie vom Ursprung der Hitze ziemlich weit entfernt gewesen.

      Meech hatte recht. Das fremde Schiff stand immer noch am selben Platz.

      Ron begriff plötzlich. Es waren nicht die Fremden dort drüben gewesen, die sie angegriffen hatten. Die Unsichtbaren an Bord der Station hatten es getan.

      Es war so einfach. Die Unsichtbaren hielten den Funkraum besetzt. Sie mussten bemerkt haben, dass die Station kurz hintereinander zwei Funksprüche des gleichen Textes absetzte. Vielleicht kannten sie den Kode ihrer Feinde, das war nicht unwahrscheinlich. Und sie wussten natürlich, dass ihre Gegner sich als »das wahre Leben« betrachteten und nur dem Freund waren, der selbst »wahres Leben« war.

      Die Lage war nicht ohne Komik. Ron selbst hatte darauf bestanden, die Frage zu bejahen. Und indem er versuchte, den einen Fremden zu versöhnen, verfeindete er sich mit dem anderen. Denn naturgemäß mussten die Unsichtbaren alles hassen, was ebenso »wahres Leben« war wie ihre Feinde, mit denen sie sich dort draußen in der Leere des Raumes zwischen den Sterneninseln herumgeschlagen hatten.

      Sie hatten das Kantenschiff ebenso bemerkt wie die drei Terraner im Hauptschaltraum. Als die Frage noch einmal gestellt und noch einmal in bejahendem Sinn beantwortet wurde, hatten sie versucht, zuzuschlagen. Sie konnten es sich nicht leisten, ein mächtiges feindliches Schiff draußen und außerdem noch ein paar Feinde direkt vor der Nase zu haben.

      Was würden sie jetzt tun? Ihr Angriff war zurückgeschlagen worden. Es sah so aus, als hätten sie keine Waffen, die gegen einen terranischen Desintegrator aufkamen. Würden sie es noch einmal versuchen? Vielleicht zu einem Zeitpunkt, an dem sie damit rechneten, dass die Terraner ihre Aufmerksamkeit auf eine andere Stelle gerichtet hielten?

      Ron nahm sich vor, die Augen offenzuhalten.

      Vorerst allerdings war das Kantenschiff dort draußen das Wichtigste. Es sah viel gefährlicher aus als das rote Feuer der Unsichtbaren.

      Ron schickte Meech hinaus, damit er draußen auf dem Gang Wache hielt. Es durfte keine zweite Überraschung dieser Art geben.

      Eric und Ron konzentrierten ihre Aufmerksamkeit auf den Bildschirm. Nach ein paar Minuten begann der Albtraum von einem Schiff sich zu bewegen. Es war atemberaubend, zu sehen, wie sich die gewaltigen, schrägen Flächen mit ihren Kanten und Ecken über die Begrenzung des großen Bildschirms hinausschoben und schließlich die ganze Bildfläche nur von einer einzigen Metallwand mit ihren Hunderten von Ausbuchtungen und Türmchen überdeckt war.

      »Sie werden herüberkommen«, murmelte Eric.

      Ron fühlte sich bei dem Gedanken nicht wohl. Aber er antwortete mit fester Stimme: »Darauf warten wir ja gerade.«

      Das war richtig. Nur darauf warteten sie eigentlich. Der ganze Einsatz hatte keinen anderen Sinn.

      Aber Ron hatte den Satz kaum ausgesprochen, als er erkannte, dass er eine Möglichkeit bisher völlig übersehen hatte.

      Die Möglichkeit nämlich, dass die Unsichtbaren lernen könnten, wie man die Geschütze der BOB-XXI bediente.

      Es gab keinen Zweifel mehr daran, dass sie es gelernt hatten.

      Ein wirres Bündel bunter, grellerleuchteter Strahlen schoss plötzlich über den Bildschirm. Die weite Fläche der schrägen Schiffswand dort drüben flammte auf einmal in unwirklichem, waberndem Licht.

      Schutzschirme, dachte Ron. Natürlich haben sie starke Feldschirme.

      Fasziniert und seiner eigenen Lage unbewusst, beobachtete Ron das Gefecht. Die sich überschneidenden bunten Strahlen kamen aus mindestens zwei der Geschütztürme der Station. Die Unsichtbaren


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