Эротические рассказы

Märchen aus China. Richard WilhelmЧитать онлайн книгу.

Märchen aus China - Richard Wilhelm


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kleinen Kinder erst, die noch auf den Armen getragen wurden, waren ohne Zahl. Die Enkel, die im Amte auswärts waren, als sie hörten, dass ihr Ahn zurückgekommen sei, erbaten alle Urlaub und kamen heim. Die Enkelinnen, die in andere Familien verheiratet waren, kamen ebenfalls herbei. Da ward er hocherfreut und bereitete ein Familienmahl im Saale, und alle seine Nachkommen mit ihren Frauen und Männern saßen rings um ihn her. Er selbst aber und seine Frau saßen oben in der Mitte, die Frau weißhaarig, ein runzliges, altes Weiblein. Der Scholar aber hatte noch immer das Aussehen eines zwanzigjährigen Jünglings, so dass alle Jungen im Kreise umherblickten und lachten.

      Da sprach der Scholar: »Ich habe ein Mittel, das Alter zu vertreiben.«

      Damit nahm er den Zauberwein hervor und gab ihn seiner Frau zu trinken. Als sie drei Gläser getrunken hatte, da ward ihr weißes Haar allmählich wieder schwarz, die Runzeln glätteten sich, und sie saß an der Seite ihres Mannes stattlich als junge Frau. Da kamen der Sohn und die älteren Enkel herbei und verlangten alle von dem Wein zu trinken. Wer auch nur einen Tropfen davon bekam, der wurde aus einem Greise wieder zum Jüngling. Die Sache wurde ruchbar und kam bis vor den Kaiser. Der Kaiser wollte ihn an seinen Hof berufen. Er aber lehnte dankend ab. Doch sandte er ihm von dem Zauberweine zum Geschenk. Der Kaiser ward darüber hoch erfreut und verlieh ihm eine Ehrentafel, darauf geschrieben stand: »Gemeinsames Heim von fünf Geschlechtern.« Außerdem sandte er ihm drei Zeichen, die er mit seinem eigenen Pinsel geschrieben hatte:

      »Freude langen Lebens.«

      Dem anderen der beiden Scholaren, Yüan Dschau, war es nicht so gut gegangen. Als er nach Hause kam, da waren Weib und Kind längst gestorben, und seine Enkel und Urenkel waren meist unbrauchbare Menschen. So blieb er denn nicht lange, sondern kehrte in das Gebirge zurück. Liu Tschen aber weilte mehrere Jahre unter den Seinen; dann nahm er seine Frau mit sich und ging abermals in den Tiän Tai-Berg und ward nicht mehr gesehen.

      34. Der Priester vom Lauschan

      Es war einmal ein Mann, namens Wang, ein Sohn einer alten Familie, der von Jugend an die Lehren des Taoismus hochschätzte. Er hörte, dass im Lauschan viele Unsterbliche lebten. So nahm er seine Bücherkiste auf den Rücken und wanderte dort hin. Als er einen Gipfel erstiegen hatte, erblickte er einen einsamen Tempel. Ein Taoist saß auf einem runden Strohkissen. Langes Haar fiel ihm über den Nacken herab.

      Er machte eine Verbeugung vor ihm und begann mit ihm zu reden. Seine Lehren schienen ihm tief und geheimnisvoll, darum bat er, ihn als Schüler anzunehmen.

      Der Taoist sprach: »Ich fürchte, du bist zu zart und verweichlicht, um harte Arbeit zu tun.« Er aber antwortete, er könne es wohl. Die Schüler des Alten waren sehr zahlreich. Als sie am Abend sich alle versammelt, begrüßte sie Wang nach feierlichem Brauch. Darauf ward er in das Kloster aufgenommen. Als der Morgen noch kühl war, rief ihn der Priester. Er gab ihm ein Beil und hieß ihn mit den anderen hinausgehen, um Reisig zu sammeln. Wang tat eifrig, wie ihm gesagt.

      Ein guter Monat war vergangen. Seine Hände und Füße waren voll Beulen und Schwielen. Er hielt es fast nicht mehr aus und erwog im Geheimen den Gedanken an die Rückkehr.

      Eines Abends kamen sie heim. Da sahen sie zwei Männer mit ihrem Meister beim Weine sitzen. Die Sonne war schon untergegangen, doch waren Lampen und Kerzen noch nicht angezündet. Da schnitt der Meister mit der Schere aus Papier eine runde Scheibe wie einen Spiegel. Die klebte er an die Wand. Plötzlich leuchtete der Mond an der Wand auf mit so hellem Schein, dass man das kleinste Härchen sehen konnte. Alle Schüler eilten herbei und hörten im Kreise den Alten zu.

      Der eine der Gäste sprach: ,,An einem solchen schönen Abend, wo die Freude siegt, muss man gemeinsam genießen.«

      Damit nahm er eine Kanne Wein vom Tisch, den Schülern Wein auszuteilen. Und er redete ihnen zu, sie sollten ordentlich trinken.

      Wang dachte bei sich: ,,Für sieben, acht Leute soll eine Kanne Wein ausreichen!« Sie eilten alle, Becher zu holen, und drängten sich herzu, um zuerst an die Reihe zu kommen, nur besorgt, die Kanne möchte sich leeren. Aber er goß und goß, und der Wein wurde nicht weniger. Darüber wunderte sich Wang im Stillen.

      Nun sprach der zweite Gast: ,,Du hast uns einen schönen Mondschein verschafft; aber wir trinken da so still vor uns hin. Wie wäre es, wenn wir die Mondfee riefen?«

      Damit nahm er ein Essstäbchen und warf es in die Mondscheibe. Da sah man ein schönes Mädchen aus dem Glänze hervorkommen. Erst war sie kaum einen Fuß hoch; als sie die Erde berührte, erreichte sie Menschengröße. Schlanke Hüften, ein zierliches Hälschen, wallende Gewänder: so tanzte sie den Regenbogentanz. Dann begann sie zu singen:

       »Ihr wollt entfliehen, Unsterbliche alle,

       Mich einsam verlassen in eisiger Halle!«

      Ihre Stimme klang rein und klar wie eine Flöte. Nachdem das Lied zu Ende war, erhob sie sich wirbelnd und sprang auf den Tisch. Während alle erstaunt nach ihr hinblickten, war sie schon wieder zum Essstäbchen geworden.

      Die drei Alten brachen in lautes Gelächter aus.

      Da sagte wieder einer der Gäste: ,,Wir sind heut abend recht fröhlich zusammen. Doch werde ich des Weines nicht länger Herr. Wie wäre es, wenn ihr mich zum Abschiedstrunk ins Mondschloss begleitetet?«

      Die drei verließen nun ihre Matten und gingen allmählich in den Mond hinein. Die Schüler alle sahen die drei im Monde sitzen. Bart und Augenbrauen, alles sah man deutlich wie ein Spiegelbild.

      Nach einiger Zeit wurde der Mond allmählich trübe. Die Schüler gingen, um Licht zu machen. Als sie wiederkamen; saß der Priester allein da, die Gäste waren verschwunden, aber die Reste des Essens lagen noch auf dem Tisch. Der Mond an der Wand hing noch da als rundes Stück Papier.

      Der Priester fragte sie: »Habt ihr genug getrunken?«

      Sie sagten: »Genug.«

      »Nun, wenn ihr genug habt, so müsst ihr früh schlafen gehen, damit ihr die Arbeit morgen nicht versäumt.«

      Die Schüler zogen sich gehorsam zurück. Wang ward durch diese Sache aufs Neue ermutigt, und die Heimwehgedanken verschwanden.

      Wieder verging ein Monat. Die Mühen waren unerträglich, und der Priester hatte ihm nicht ein einziges Geheimnis überliefert.

      Da hielt er es nicht mehr länger aus, sondern verabschiedete sich: »Hundert Meilen weit bin ich hergekommen, um Eure Belehrung zu empfangen. Nun sehe ich, dass ich das Geheimnis der Unsterblichkeit doch nicht erlangen kann. Doch hättet Ihr mir vielleicht irgend etwas Kleineres mitteilen können, um mein lernbegieriges Gemüt zu befriedigen. Zwei, drei Monate sind vergangen ohne andere Beschäftigung, als morgens hinauszugehen zum Reisig sammeln und abends müde heimzukommen. Ein solches Leben war ich zu Hause nicht gewöhnt.«

      Der Priester sagte lächelnd: »Ich habe dir es ja gleich gesagt, dass du der harten Arbeit nicht gewachsen seist. Nun ist es wirklich so. Morgen früh will ich dich entlassen.«

      Wang sprach: »Ich habe Euch lange gedient, Ihr könntet mir wenigstens ein kleines Kunststück mitteilen, dass ich nicht ganz umsonst gekommen bin.«

      »Und welches Kunststück möchtest du denn lernen?« fragte der Priester.

      »Wenn ich Euch gehen sah, so merkte ich, dass Wände und Mauern Euch nicht behindern können. Wenn ich nur dieses Kunststück könnte, so wäre ich schon zufrieden.«

      Der Priester sagte lächelnd zu und lehrte ihn einen Zauberspruch, mit dem Wang sich segnen musste.

      Dann rief er: »Nun zu!«

      Wang stand mit dem Gesicht nach der Wand, aber wagte nicht hineinzugehen.

      Der Priester sprach: »Probiere doch, hineinzugehen!«

      Da ging er gemächlich auf die Wand zu, aber sie hielt ihn auf.

      Der Priester sprach: »Du musst den Kopf neigen und einfach frisch drauflos rennen, ohne ängstliches Bedenken.«

      Wang


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