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Der kleine Fürst Staffel 14 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 14 – Adelsroman - Viola Maybach


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Chef vor der Tour so in Aufregung versetzt hatte. Es sah zum Glück nicht danach aus, als hätten sich irgendwelche Schmierfinken an seine Fersen geheftet und würden ihnen in dieser Woche Ärger bereiten.

      Caroline lächelte den Himmel an. Alles bestens, dachte sie.

      *

      »Ist das jetzt Glück, Zufall oder Planung?«, fragte Lena. »Die Gruppe mit deiner Caroline …«

      »Rede bitte nicht so, sie ist nicht meine Caroline …«

      »… ist nebenan in der Jugendherberge abgestiegen«, fuhr Lena unbeirrt fort. »Wenn du dich nicht sehr ungeschickt anstellst, kannst du sie morgen früh ganz elegant fragen, ob du sie fotografieren darfst.«

      »Das werde ich auf jeden Fall tun«, erwiderte Jakob. »Schlaf gut, Lena, wir sehen uns beim Frühstück.«

      »Gute Nacht«, sagte sie.

      Er ging zu seinem Zimmer, von dem aus er zur Jugendherberge hinüberblicken konnte. Es war gegrillt worden, das hatten Lena und er beim Abendessen gesehen, jetzt glomm nur noch die Glut, die Jugendlichen waren verschwunden. Nur auf der Terrasse sah er noch zwei Leute stehen, im Licht, das aus der Gaststube fiel. Er kniff die Augen zusammen, konnte jedoch nichts Genaues erkennen. Kurz entschlossen nahm er seinen Fotoapparat und das Objektiv mit dem stärksten Zoom und richtete beides auf die zwei Gestalten auf der Terrasse. Ein Mann, eine Frau …, nein, eine Frau und ein Junge. Der Junge interessierte ihn nicht, wohl aber die Frau, denn es handelte sich um Caroline von Hessen.

      Ohne lange zu überlegen nahm er seine Fototasche, hängte sich die Kamera um und verließ sein Zimmer wieder. Eilig lief er nach unten, wo es ebenfalls eine Terrasse gab, nämlich vor dem Frühstücksraum. Oder er suchte sich eine andere Stelle, von der aus er ein paar Fotos machen könnte.

      Er dachte gar nicht richtig nach, jetzt war er einfach vom Jagdfieber ergriffen. Normalerweise fragte er immer um Erlaubnis, bevor er fotografierte, aber dieses war ein Sonderfall. Wenn er am späten Abend eine ihm unbekannte Frau fragte, ob er sie fotografieren dürfe, sah das sicherlich aus wie eine billige Anmache. Er würde bis zum nächsten Morgen warten und sich ihre Einwilligung dann eben nachträglich holen. Freilich würde er vermutlich einen Blitz brauchen, obwohl die beiden Gesichter beleuchtet waren. Sogar, dachte er, sehr schön beleuchtet.

      Er schlich aus dem Haus, darauf bedacht, niemanden auf sich aufmerksam zu machen. Die Terrasse bot ihm nicht genügend Schutz, also lief er durch den Garten der kleinen Familienpension, in der Lena und er untergekommen waren. In seinem hinteren Teil standen alte Bäume, genau das, was er brauchte. Er suchte nach dem besten Standort, dann blickte er durch den Sucher seiner Kamera. »Perfekt«, murmelte er lautlos. Er hatte einen sehr lichtempfindlichen Film eingelegt. Seine Freunde machten sich über ihn lustig, weil er noch immer auf Film fotografierte, doch das focht ihn nicht an. Er hatte auch zwei Digitalkameras, aber er war noch immer nicht richtig warm geworden mit ihnen.

      In rascher Folge machte er mehrere Fotos, einige nur von Caroline Hessen, auf anderen war sie zusammen mit dem Jungen zu sehen. Dessen Gesicht kam ihm vage bekannt vor, aber er machte sich keine Gedanken darüber. Sahen sich Jugendliche nicht alle ähnlich?

      Er wechselte den Standort, um noch ein paar Porträts aus einer anderen Perspektive zu bekommen. Jetzt lag Carolines Gesicht halb im Schatten, und wieder drückte er mehrmals hintereinander auf den Auslöser. Sie hatte ein wundervolles Gesicht mit sehr klaren Konturen. Es wurde von diesen klugen braunen Augen beherrscht, die ihn schon einmal angesehen hatten, einige Sekunden lang, im Informationszentrum des Nationalparks. Nein, er würde sich nicht damit zufriedengeben, sie heimlich bei Nacht zu fotografieren, sondern gleich morgen früh fragen, ob sie bereit war, ihm irgendwann in den nächsten Tagen einmal eine Stunde zu schenken …

      Er wechselte noch einmal den Standort. Als er erneut durch den Sucher der Kamera blickte, stand der Junge plötzlich allein auf der Terrasse. Wo war Caroline? Er schwenkte nach links, dann nach rechts, doch sie war verschwunden. Und dann hörte er ihre Schritte, sie war offenbar schon ziemlich nahe. »Verdammt, du mieser kleiner Paparazzo«, rief sie, »wenn ich dich erwische, mach dich auf was gefasst! Wie ein Spanner nachts in Büschen auf der Lauer zu liegen, ist wirklich das Allerletzte …«

      Er verließ sein Versteck, überrumpelt und beschämt. »Aber …«, begann er, doch er kam nicht weiter.

      Sie starrte ihn fassungslos an. »Sie habe ich schon einmal gesehen!«, stieß sie hervor. »Schon damals also … Wie lange belauern Sie uns schon?«

      »Ich belauere Sie überhaupt nicht, ehrlich, ich …«

      Sie stürzte sich auf ihn, versuchte, ihm die Kamera zu entreißen, trat, schlug und kratzte ihn wie eine Wildkatze, während sie immer weiter an der Kamera zerrte. Er hatte alle Mühe, ihre Angriffe abzuwehren. Aus dem Augenwinkel sah er, dass der Junge die Terrasse mittlerweile verlassen hatte und sich ebenfalls näherte. Die Verzweiflung – und auch die Scham, dass ihn die beiden für einen Spanner hielten – verliehen ihm ungeahnte Kräfte. Er riss sich mit aller Gewalt los und ergriff schleunigst die Flucht, wobei er nicht zu seiner Pension zurücklief, sondern einen anderen Weg wählte, um sie nicht auf seine Spur zu bringen.

      Sie verfolgte ihn noch eine Weile, wobei sie ihm noch immer Drohungen und Beschimpfungen nachrief, aber nach einer Weile gab sie auf. Jakob war ein guter Läufer, er entfernte sich sehr schnell Richtung Wald. Zum Glück hatte die Sache kein Aufsehen erregt, nirgends sah jemand neugierig aus dem Fenster.

      Niedergeschlagen und gedemütigt verharrte Jakob noch über eine Stunde in dem Waldstück, in das er sich geflüchtet hatte. Er würde sich am nächsten Morgen erst aus der Pension bewegen, wenn die Jugendgruppe aufgebrochen war, denn auf eine weitere Begegnung mit Caroline von Hessen legte er unter den gegebenen Umständen keinen Wert mehr.

      *

      »Jetzt muss ich aber wirklich gehen«, sagte Patrick Herrndorf nach einem Blick auf seine Armbanduhr. Er erhob sich. »So lange wollte ich eigentlich gar nicht bleiben, Corinna.«

      »Es war doch schön«, erwiderte sie. »Jedenfalls für mich.«

      »Für mich auch. Wenn du willst, könnten wir das bei Gelegenheit wiederholen.«

      »Gern«, sagte sie.

      Er stand vor ihr und wusste nicht, wie er sich von ihr verabschieden sollte. Sie lächelte ihn an und küsste ihn auf beide Wangen. »Dann bis morgen«, sagte sie. »Danke für deinen Besuch – und für das leckere Essen.«

      Er hatte tatsächlich Essen beim Zimmerservice bestellt, was vermutlich Klatsch im Hotel nach sich ziehen würde, doch das war ihm gleichgültig. Er mochte Corinna, und wäre nicht ihre Geschichte mit dem Fürsten gewesen, hätte er wohl richtig um sie geworben. Manchmal träumte er von ihr, aber er wehrte sich mit aller Macht dagegen, sich in sie zu verlieben, denn er glaubte, dass er keine Chance bei ihr hatte. Eine Frau, die einmal den Fürsten von Sternberg geliebt hatte, war keine Frau für ihn.

      »Was ist?«, fragte sie.

      Sie stand so dicht vor ihm, dass ihm ihr Duft in die Nase stieg. Er musste an sich halten, um sie nicht in seine Arme zu ziehen. Verwirrt fragte er sich, was wohl geschehen würde, wenn er es täte. Würde sie ihn heftig zurückstoßen oder sich sanft von ihm lösen? Oder würde sie sich vielleicht sogar in seine Arme schmiegen und …

      Sie trat einen Schritt zurück. »Du solltest jetzt wirklich gehen, Patrick«, sagte sie leise. »Es ist schon spät, und wir haben beide Frühdienst. Außerdem möchte ich nicht, dass auch hier im Hotel geklatscht wird. Gerüchte über mich gibt es schließlich auch so schon mehr als genug.«

      Ernüchtert kehrte er in die Gegenwart zurück. »Ja, natürlich, du hast vollkommen Recht. Gute Nacht, Corinna«, erwiderte er.

      Er öffnete die Tür, nickte ihr noch einmal zu und ging eilig davon, ohne sich noch einmal nach ihr umzusehen.

      *

      »Tut mir leid«, sagte Caroline, als sie schwer atmend auf die Terrasse des Gasthauses zurückkehrte, »aber der Kerl war zu schnell für mich.«

      »Dass du ihn überhaupt bemerkt


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