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Perry Rhodan - Die Chronik Band 1. Michael NagulaЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan - Die Chronik Band 1 - Michael Nagula


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Bände seines SF-Zyklus »Der Prokaskische Krieg«, der »Perry Barnett’s Abenteuer« schildert. Sie nahmen nicht nur durch den Vornamen der Hauptfigur starken Einfluss auf die Entwicklung von PERRY RHODAN, auch inhaltlich gibt es Anklänge an den Beginn dieser Serie, denn als Kapitän eines Rebellenschiffes begibt sich der Titelheld zu den Prokas und schafft die Voraussetzungen für Friedensverhandlungen, mit denen im Laufe der Buchreihe ein schrecklicher Krieg beendet werden soll, was nach 920 Jahren auch endlich gelingt. Anschließend werden weiße Flecken der Milchstraße für die Zivilisation erschlossen.

      Zweifellos hatte Winfried Scholz, der gern und ausführlich mit Kollegen wie K. H. Scheer, Clark Darlton und Kurt Mahr seine Gedanken austauschte, großen Einfluss auf die Entstehung der Serie. Im PERRY RHODAN WERKSTATTBAND, den Horst Hoffmann anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Serie herausgab, schildert Scheer dessen Einstand mit den Worten: »Seine erste Großtat bestand darin, mir eine Liste mit echten japanischen Namen zu schicken. Tako Kakuta, Kitai Ishibashi, Tanaka Seiko und viele andere mehr waren identisch mit existierenden Menschen, die Winnie in einem japanischen Adressbuch ausfindig gemacht hatte. Er hatte dazu Zugang, weil er in der Bielefelder Großdruckerei Gundlach beschäftigt war.« Diese Personen sollten in der Folge im Perryversum Geschichte machen. Sie hatten ihren ersten Auftritt in Heft 6, »Das Mutantenkorps« von W. W. Shols, dessen Exposé am 19. Mai 1961 an Shols abgeschickt wurde.

      Info zur Romanserie: Das alte Mutantenkorps

      Das 1972 Handlungszeit von Perry Rhodan als »galaktische Polizeitruppe« gegründete Korps umfasst alle Menschen, die unter der Einwirkung radioaktiver Strahlung mit übersinnlichen Fähigkeiten geboren wurden und die Bemühungen um die Einigung der Menschheit und die Abwehr von Gefahren aus dem Weltraum unterstützen wollen. Gründungsmitglieder waren das Finanzgenie Homer G. Adams, der Lauscher Doitsu Ataka, der Teletemporarier und Parapoler Ernst Ellert, der Suggestor und Telepath Kitai Ishibashi, der Teleporter Tako Kakuta, die Telepathen Fellmer Lloyd und John Marshall, der Teleoptiker Ralf Marten, die Telepathin und Fern-Seherin Ishi Matsu, der Halbtelepath Allan D. Mercant, der Hypno und Orter André Noir, der Frequenzseher Son Okura, der Peiler Tanaka Saiko, der Späher Wuriu Sengu, die Telekinetinnen Anne Sloane und Betty Toufry, die auch Telepathin war, der Teleporter Ras Tschubai, der Telepath Nomo Yatuhin und der Telekinet und Materieumwandler Tama Yokido. Im Handlungsjahr 1975 traten dem alten Korps noch Gucky und weitere sechs Jahre später der Zünder Iwan Iwanowitsch Goratschin, die Telepathin und Antihypnotin Tatjana Michailowna und der Hypno Gregor Tropnow bei, gefolgt vom Energiewesen Harno. In den Dreißigerjahren des zweiten Jahrtausends gesellten sich außerdem der Mikro-Optiker Jost Kulman, die Desintegratorin Laury Marten und der Telepath Samuel Goldstein hinzu. Trotz zahlreicher Ausfälle löste sich das alte Mutantenkorps erst nach 400 Heften und fast 1000 Jahren Handlungszeit auf.

      Insgesamt hat der Autor unter seinem Pseudonym Shols vier Beiträge zur Serie verfasst, die Grundlagen für das weitere Geschehen lieferten. Romane wie »Das Mutantenkorps« oder auch »Geheimschaltung X« trugen dazu bei, dass PERRY RHODAN im Jahr 1961 zu einem gigantischen Erfolg auf dem Heftromansektor wurde. Eigentlich hatte Shols auch Band 18, »Die Rebellen von Tuglan«, schreiben sollen, der den ersten größeren Auftritt des Mausbibers Gucky enthält. Aber hier darf man wohl sagen, dass es sich als glückliche Fügung des Schicksals erwies, dass nicht Shols, sondern Clark Darlton diese ebenso skurrile wie verspielte Figur in die Serie einführte. Darlton verliebte sich auf Anhieb in den kleinen Nager – und die Leser taten es ihm nach.

      Shols schrieb, nachdem er Gucky abgegeben hatte, noch ein wenig spektakuläres Venus-Abenteuer, bevor er mit Band 31, »Der Kaiser von New York«, bereits ein halbes Jahr nach seinem Einstieg in die Serie berufsbedingt wieder seinen Abschied nahm. Er war später auch für die Heftserie MARK POWERS des Konkurrenzverlags Pabel tätig, die dort 1962 – angeregt durch den großen Erfolg von PERRY RHODAN – unter Federführung von Paul Alfred Müller gestartet worden war. Hier erschienen bis zur Einstellung von MARK POWERS 1965 noch sechs Romane von ihm, bevor er sich 1967 vorerst von der SF zurückzog und auf Krimis verlegte, etwa Pabels KOMMISSAR X.

      Kurzbiografie: W. W. Shols

      Winfried Scholz, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, wurde am 31. August 1925 in Bielefeld geboren. Er besuchte die Mittel- und Aufbauschule und schrieb schon als Jugendlicher Gedichte im Auftrag von Schulkameraden. Später entstanden Stücke, die im Schultheater aufgeführt wurden. Nach dem Kriegsabitur wurde er 1942 zur Marine eingezogen und betätigte sich nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft als Verlagskaufmann im grafischen Gewerbe. Mitte der Fünfzigerjahre wurde er aktives Mitglied des von Clark Darlton gegründeten Science Fiction Club Deutschland und veröffentlichte 1958 seinen ersten SF-Roman. Im Jahr danach startete seine sechsbändige SF-Leihbuchreihe »Perry Barnett’s Abenteuer«. Nachdem er als Gründungsautor bei PERRY RHODAN tätig gewesen war, schied er 1962 nach nur vier Heften aus und wechselte zu MARK POWERS, einer Konkurrenzserie des Pabel Verlags, für die er sechs Hefte verfasste. Bis 1966 ließ er eine dreizehn Bände umfassende Leihbuchreihe utopischer Spionageromane folgen. Eine Mitarbeit an der in diesem Jahr von Kurt Brand gegründeten SF-Heftserie REN DHARK lehnte er ab. Nach rund dreißig weiteren SF-Romanen, teilweise unter dem Verlagspseudonym William Brown erschienen, entstanden 1972 bis 1977 auch einige KOMMISSAR X-Taschenbücher. Parallel dazu erschienen unter dem Pseudonym Cody Collins, das mindestens einmal auch Kurt Brand verwendete, mehrere Dutzend Western. 1978 tauchte er unter W. W. Shols als Autor von TERRA ASTRA wieder auf, wobei »Calhouns Planet« bereits 1961 als UTOPIA-Heft 289, »Das Raumschiff der Unheimlichen«, erschienen war – als gekürzte Fassung des Leihbuchs »Stern der Verlorenen«. Auch »Asteroid auf Abwegen« von 1979 war zuvor bereits erschienen, nämlich 1962 als »Die fressende Sonne«, erlebte nun jedoch seinen ersten Heftnachdruck. Einzig der Roman »Die sieben Leben des Mr. Yates« (1980) und die 1981 im Fanzine ANDROMEDA 105 erschienene Kurzgeschichte »Edelhölzer von der Venus« waren neu geschriebene SF-Texte. Bevor sein Comeback Früchte tragen konnte, starb er am 8. Mai 1981 im Alter von nur 55 Jahren überraschend während eines Urlaubs in Portugal.

      Ein Ostpreuße in München

      Auch bei einem K. H. Scheer oder Clark Darlton gilt: Romane werden nicht unbesehen veröffentlicht. Bevor sie in den Druck gelangen, geht ein Lektor den Text gründlich durch, um in Rücksprache mit dem Autor etwaige sprachliche oder inhaltliche Mängel zu beheben. Bei PERRY RHODAN war dafür Günter M. Schelwokat zuständig.

      Als begeisterter Sammler amerikanischer Science Fiction im Original, dessen Hobby stark ins Geld ging, hatte der in München lebende junge Ostpreuße sich 1957 nach einer Nebenbeschäftigung umgesehen und sich beim Moewig Verlag beworben. Cheflektor Kurt Bernhardt, ein Mann mit hervorragendem Riecher für neue Mitarbeiter, übertrug dem damals 28-Jährigen flugs die Betreuung der gerade gestarteten SF-Heftreihe TERRA. Rasch machte er sich durch seine Sachkenntnis und seine korrekte Art im Umgang mit den Autoren und bei der Bearbeitung von Manuskripten einen guten Namen.

      Kurzbiografie: Günter M. Schelwokat

      Der deutsche Lektor und Herausgeber Günter Martin Schelwokat wurde am 7. Februar 1929 in Tilsit bei Königsberg/Ostpreußen geboren und starb am 6. April 1992 im niederbayerischen Straubing, wohin es ihn während der Kriegswirren verschlagen hatte. In Straubing holte er auch seinen Schulabschluss nach; anschließend studierte er Neuphilologie. Durch Kontakte zu Amerikanern kam er mit Science Fiction in Berührung und war für das US-Generalkonsulat als Übersetzer und Deutschlehrer tätig. 1957 wurde er Redakteur beim Arthur Moewig Verlag. Er betreute die von Kurt Bernhardt und Walter Ernsting gegründeten Reihen TERRA und TERRA SONDERBAND, bevor ihm 1960 zusätzlich das SF-Programm des Wilhelm Heyne Taschenbuchverlags und – nach den ersten zehn Bänden, die noch K. H. Scheer redaktionell betreut hatte – auch PERRY RHODAN übertragen wurde. Die Heyne-Edition gab er 1973 schweren Herzens ab, doch das Lektorat der Weltraumserie führte er mehr als dreißig Jahre lang. Außerdem war er noch für ATLAN, DRAGON, ZBV und andere SF-Reihen des Hauses zuständig. Ihm gebührt das Verdienst, alle wichtigen Autoren des angloamerikanischen Sprachraums bei uns bekannt gemacht zu haben, und von Anfang an widmete er sich in besonderem Maß deutschsprachigen Autoren, wobei ihm seine Akribie beim Lektorieren laut Ernst Vlcek den Spitznamen der »Sadist von Straubing« einbrachte. 1970 wurde er für seine langjährigen Verdienste um die Förderung der SF-Literatur mit dem deutschen »Hugo« geehrt. Unter dem Pseudonym Günter Martell war er


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