Эротические рассказы

Monsieur Violet's Reisen und Abenteuer in Californien, Sonora und dem Westen von Texas. Фредерик МарриетЧитать онлайн книгу.

Monsieur Violet's Reisen und Abenteuer in Californien, Sonora und dem Westen von Texas - Фредерик Марриет


Скачать книгу
Krankheit ab, denn der üble Geruch der getrockneten Fische und die dumpfe Luft des überfüllten Gebäudes hatte bereits auf viele unserer Leute, namentlich auf die Verwundeten, einen sehr ungünstigen Einfluss geübt.

      Nach Verlauf von acht Tagen kamen unsere Feinde schweigend und entschlossen wieder zum Vorschein. Sie wollten Rache nehmen oder sterben; es stand deshalb ein furchtbarer Kampf bevor. Sie lagerten in der kleinen offenen Prairie auf der andern Seite des Flusses und mochten ungefähr sechshundert Köpfe zählen.

      Unser erster Kriegshaufen hatte die Bonnaxes überfallen und zerstreut, als sie auf dem Wege waren, sich den Flachköpfen anzuschliessen; da sie also ihre Absicht nicht auszuführen vermochten, so verbanden sie sich mit den Cayusen und durchbohrten Nasen. Diese drei vereinigten Völker mussten nach einem verzweifelten Kampfe unserem zweiten Haufen weichen, und die Bonnaxes, verzweifelt durch ihre Verluste und die gewisse Aussicht ihres Untergangs, wenn die Shoshonen siegen sollten — schlossen sich jetzt an die Callapoos und Umbiquas an, die einen abermaligen Angriff auf unsere kleine Garnison im Schilde führten.

      Wir wären in unserem Posten nothwendig erlegen, wenn die Flachköpfe eine Weile länger ausgehalten hätten; die unversöhnlichen Feinde der Letzteren, die Schwarzfüsse, hatten jedoch die Gelegenheit dieses Feldzuges ersehen und einen Einfall in ihr Gebiet gemacht. Sie baten deshalb um Frieden, und nun schickten uns die beiden grösseren Kriegshaufen Abtheilungen zu Hülfe. Wir waren durch unsere Läufer davon unterrichtet, und da ich zuvor mit meinem Vater die nöthigen Massregeln besprochen hatte, brach ich allein auf, um mit unserer Hülfsmannschaft in den Gebirgspässen zusammenzutreffen. Die heimkehrenden Krieger bestanden aus siebenhundert Mann und hatten in ihren Feldzügen nicht mehr als dreizehn verloren. Sie theilten sich in drei Rotten, und es gelang ihnen, die Prairie, in welcher der Feind lagerte, zu umzingeln. Dann wurde ein Indianer ein paar Meilen weiter oben über den Fluss geschickt, um meinem Vater Nachricht zu bringen.

      Der Mond ging um ein Uhr Morgens auf. Zwei Stunden früher sollte die Garnison des Blockhauses, welche während einer viertägigen, harten Belagerung bereits viel gelitten hatte, das Feuerwerk abbrennen, das ich von den Mexikanern zu Monterey erhalten hatte, zugleich aber gut das Ufer auf ihrer Seite bewachen, denn wir wollten über den Feind herfallen, so lange noch die erste Ueberraschung über das ungewohnte Schauspiel anhielt. Alles ging, wie wir gedacht hatten. Bei der ersten Rakete sprangen die Bonnaxes, die Callapoos und die Umbiquas auf; aber ihrer Furcht vor einem Ueberfalle folgte bald bewunderndes Erstaunen, denn sie wussten wohl, dass sie von den Gegnern, welche sie vor sich hatten, nicht angegriffen werden konnten. Die Schwärmerkästen platzten, die Feuerräder warfen ihre grossen Kreise von farbigen Funken, und die Wilden sahen in stummem Erstaunen zu. Aber ihrer Verwunderung folgte Furcht vor einer übernatürlichen Thätigkeit; Verwirrung verbreitete sich unter ihnen, und ihr Schweigen wurde zuletzt durch Hunderte von lauten Stimmen unterbrochen!! Jetzt war der Augenblick gekommen; die zwei Shoshonenhaufen stürzten über ihre erschreckten Opfer her, und als eine Stunde später der Mond über die Prairie aufging, fielen seine milden Strahlen auf vierhundert Leichen. Der ganze Streiterhaufen der Bonnaxes und Umbiquas war gänzlich vernichtet. Die Callapoos, die nur wenig gelitten hatten, zerstreuten sich schon im Anfange des Kampfes und flüchteten sich nach der Küste.

      So endete die grosse Föderation gegen die Shoshonen, von denen die Ueberlieferungen des Landes noch nach Jahrhunderten sprechen werden. Diesen wilden Ereignissen folgte jedoch ein schwerer Verlust für mich. Mein Vater hatte, trotz seines hohen Alters, während des letzten Angriffs auf den Posten grosse Thätigkeit gezeigt und sich grossen Entbehrungen und Anstrengungen unterzogen; als jedoch Alles vorüber war und die Büchsenkugeln nicht länger um sein Ohr zifchten, erlag seine Kraft, und zehn Tage nach dem Kampfe starb er an Alter, Erschöpfung und Kummer. Ich begrub ihn einige Meilen von der Küste des stillen Weltmeers. Die wilden Blumen, die auf seinem Grabe wachsen, werden genährt durch das klare Wasser des Nu-elijé-sha-wako, und der ganze Stamm der Shoshonen wird noch lange wachen über dem Aschenhügel des Bleichgesichts aus einem fernen Lande, der ihr Freund und Lehrer war.

      Meine beiden Freunde, Gabriel und Roche, waren bei dem letzten Sturme schwer verwundet worden, und es stand geraume Zeit an, bis sie wieder genasen.

      Wir verbrachten den Rest des Sommers mit dem Erbauen von Luftschlössern und nahmen uns vor, endlich den Winter zu Monterey zu verbringen. Das Schicksal hatte es jedoch anders beschlossen und eine Reihe von Abenteuern, deren Strom ich nichts entgegensetzen konnte, riss mich durch viele wilde Schauplätze und Gegenden, die ich dem Leser zu schildern gedenke.

      Eilftes Kapitel.

      Zu Anfang des Herbstes, einige Monate nach dem Tode meines Vaters, jagte ich mit meinen zwei Kameraden Gabriel und Roche in den Prairieen des Südens östlich von der Buona Ventura. Wir hatten eines Abends eine gute Jagd gehabt und waren sehr aufgeräumt. Meine beiden Freunde hatten ein Thema begonnen, über das sie sich nie erschöpfen konnten: der Eine sprach von den. Wundern und Sehenswürdigkeiten seiner Vaterstadt Paris, während der Andere mit der ihm angeborenen Beredtsamkeit die Schönheiten seiner Heimath schilderte und alte irische Legenden erzählte, welche mir ebenso seltsam als hochpoetisch vorkamen.

      Da sahen wir uns plötzlich durch einen Haufen von sechszig Arrapahoes umzingelt. An Widerstand oder Flucht war natürlich nicht zu denken. Sie behandelten uns jedoch ehrenhaft und begnügten sich, uns scharf zu bewachen und unsere Flucht zu verhindern. Sie wussten, wer wir waren, und obgleich mein Pferd, mein Sattel und meine Büchse an sich schon eine schöne Beute für jeden Häuptling gewesen wäre, so wurde uns doch nichts abgenommen.

      Ich kannte den Führer und redete ihn folgendermassen an:

      „Was habe ich dem Morgenstern der Arraphoes gethan, dass ich gefangen und bewacht werde, wie ein Schaf der Wachinangoes?“

      Der Häuptling lächelte und legte seine Hand auf meine Schulter.

      „Die Arraphoes,“ entgegnete er, „lieben den jungen Owato Wanisha und seine blassgesichtigen Brüder, denn sie sind grosse Krieger und können ihre Feinde schlagen mit schönen blauen Feuern vom Himmel. Die Arrapahoes wissen Alles; sie sind ein weises Volk. Sie wollen Owato Wanisha in ihren eigenen Stamm nehmen, damit er ihnen seine Geschicklichkeit zeige und sie zu Kriegern mache. Er soll genährt werden mit den fettesten und süssesten Hunden. Er wird ein grosser Krieger seyn unter den Arrapahoes. So wollen es unsere Propheten. Ich gehorche dem Willen der Propheten und des Volkes.“

      „Aber,“ antwortete ich, „mein Maniton wird mich nicht hören, wenn ich ein Sklave bin. Der Blassgesichts-Manitou hat nur Ohren für freie Krieger. Er wird mir sein Feuer nicht leihen, wenn nicht Zeit und Raum mein Eigenthum sind.“

      Der Häuptling unterbrach mich:

      „Owato Wanisha ist kein Sklave, kann nie ein Sklave seyn. Er ist bei seinen guten Freunden, welche über ihn wachen, sein Feuer anzünden, ihre schönsten Decken in seinem Zelte ausbreiten und es mit dem besten Wilde aus den Prairieen füllen werden. Seine Freunde lieben den jungen Häuptling, aber er muss ihnen nicht entfliehen wollen, sonst macht der böse Geist die jungen Arrapahoes trunken, wie einen viehischen Krähen, und regt sie auf, dass sie in ihrer Thorheit das Blassgesicht tödten.“

      Da wir vorderhand nichts versuchen konnten, fügten wir uns in unser Schicksal und liessen uns auf einem langen, traurigen Wege bis an die östlichen Ufer des westlichen Rio Colorado führen, wo wir in einem der zahlreichen und schönen Arrapahoedörfer anlangten. Hier verbrachten wir den Winter in einer Art ehrenvoller Gefangenschaft. Ein Fluchtversuch würde das Signal zu unserem Tode oder doch zu strengerer Bewachung gegeben haben. Rings umher waren weite, sandige Wüsten, von den Clubs oder Piusen bewohnt, einem grausamen Volksstamme, unter dem sich sogar Kannibalen befinden. Ueberhaupt sind die meisten Stämme am Colorado Menschenfresser, und selbst die Arrapahoes machen hievon bei gewissen Gelegenheiten keine Ausnahme. Einmal trafen wir auf ein verlassenes Lager der Clubmänner und fanden daselbst die Ueberreste von ungefähr zwanzig Körpern, deren Knochen augenscheinlich mit so viel Hochgenuss abgenagt waren, als vielleicht ein Fasanenflügel von einem europäischen Epicuräer. Der Winter entschwand uns düster genug, was wohl Niemand wundern wird. Ausser einigen schönen Hainen, die man hie und da wie Oasen in der Sahara findet, ist der ganze Strich schrecklich uneben und unfruchtbar. Vierzig Meilen über dem Golf


Скачать книгу
Яндекс.Метрика