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Sportpsychologie - Die 100 Prinzipien. Thomas MeyerЧитать онлайн книгу.

Sportpsychologie - Die 100 Prinzipien - Thomas  Meyer


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alt="image"/> Den Sportlern Raum lassen, Übungsformen zu modifizieren und sie in den Alltag sowie in das sportliches Training und die Wettkampfvorbereitung zu integrieren.

      Es darf vom Sportler und in der sportpsychologischen Wissenschaft die Frage gestellt werden, wann psychologisches Training in welcher Form sinnvoll ist, und wann darauf verzichtet werden kann.

      Entwickelt man psychologische oder gymnastische Trainingsformen für eine Allgemeinheit, ohne die einzelnen Trainierenden zu kennen, können Anweisungen so formuliert sein, dass die Gefahr von Missverständnissen und daraus resultierenden Fehlern möglichst klein ist.

      Aus diesem Grund werden beim freien Bewegen das individuelle Wohlgefühl und ein individuelles freies Entscheiden des Trainierenden angesprochen und als Orientierungshilfe bzw. Regulationsrichtlinie genutzt.

      VERWEISE:

      → Trainer (7)

      → Wettkampf (9)

      → Entspannungsverfahren (10)

      → Bewegungsregulation (11)

      → Psychophysische Regulation (12)

      → Freies Bewegen (19)

      → Psychologisches Training (21)

      → Improvisation (47)

      → Disziplin (98)

      9

      Der Wettkampf kann ein Spiel sein

      Wetten, dass man spielerisch kämpfen kann, auch wenn es hart wird?

      Der Wettkampf ist der Moment der Aufführung des Geübten, Trainierten.

      Unabhängig von der Sportart ist der Moment des Wettkampfes ein anderer als der Moment des Trainings. Es ist der besondere Moment, auf den man hingearbeitet hat. Geht es im Training beispielsweise um das Einüben spezieller Fähigkeiten und Fertigkeiten, bei dem ein bestimmtes Maß an Selbstbeobachtung, Selbstkontrolle und Selbstreflexion notwendig ist, steht im Wettkampf das automatisierte, vertrauensvolle und improvisationsfähige Handeln im Vordergrund.

      Im Wettkampf befinden sich die Sportler in einem besonderen psychischen und physischen Zustand. Dieser ist abhängig von der Bedeutung, die der Wettkampf für den Sportler hat und von den Erwartungen, die er daran knüpft.

      Man unterscheidet verschiedene Belastungsphasen: Das sind Phasen vor, während und nach dem Wettkampf. Entsprechend der Phase befindet sich der Organismus in verschiedenen Zuständen und Erwartungen.

      Eng an den Begriff der Aktivierung ist in der Sportpsychologie der sogenannte Vorstartzustand gekoppelt. Nimmt das Erregungsniveau des Organismus’ zu, verändert sich die Erregung im vegetativen Nervensystem, und die Muskelspannung erhöht sich. Im Vorstartzustand kann es zu solchen Erregungen kommen. Es gibt die Übererregung und die Untererregung. Beide können sich leistungsmindernd auswirken. Es ist zu beachten, dass das Erregungsniveau nie konstant ist, sondern permanent Schwankungen unterliegt.

      Letztlich ist es der Sportler selbst, der wissen muss, wie sich sein Erregungsniveau auf seine Leistung auswirken kann. Allerdings ist die aktuelle Befindlichkeit nicht immer direkt zu deuten und zu verstehen.

      Eine Schwimmerin berichtete von ihrem morgendlichen Vorstartzustand, dass es ihr so schlecht ergangen ist, sie sich schlapp, erschöpft und elend gefühlt hat, dass sie nicht wusste, ob sie am Abend an den Start gehen könne. Sie erschwamm den Weltrekord.

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      Der Versuch von »lockerer« Härte während des Wintertriathlons

      Dieses Gefühl wird mitunter so beschrieben, als nehme der Organismus Anlauf: Auf den energielosen und -sparenden Zustand folgt eine sich immer stärker aufbauende Verfassung. Diese Zustände werden individuell unterschiedlich empfunden, erlebt und beschrieben. Es wird hier bewusst nicht von einem optimalen Zustand geschrieben. Er ist veränderlich und regulierbar.

      Das wirft Fragen auf: Wie bereitet man sich auf einen Wettkampf vor? Wie geht man mit der psychophysischen Spannung, die sich vor einem Wettkampf aufbaut, um?

      Für die Wettkampfvorbereitung ist es hilfreich, psychophysische Regulationskompetenz erworben zu haben. Dies schließt ein, dass man keine regulative Handlung einsetzt.

      Während des Wettkampfes können je nach Sportart unterschiedliche Anforderungen zu bewältigen sein. Während der sportartspezifischen Bewegungshandlungen können immer wieder Ereignisse geschehen, die so nicht erwartet würden. Auf diese kann man sich reaktionsschnell und locker einlassen. Dabei kann man aus dem Zustand der Selbstvergessenheit in die Selbstbeobachtung gelangen und umgekehrt.

      Man darf nicht zwanghaft erwarten, dass man stets im optimierten Sinne handelt. Manchmal täuscht man sich selbst darüber, was ein optimierter Zustand ist.

      Ein Beispiel veranschaulicht die Erwartung, die ein Sportler mit seinem psychophysischen Zustand verbindet:

      Ein 15-jähriger Ausdauersportler ist mit seinen Leistungen im Wettkampf nicht zufrieden. Er habe einfach nicht den Kopf frei. Ihm komme alles Mögliche in den Sinn. Der Berater fragt ihn, ob er wirklich langsamer geworden sei, wenn ihm diese Dinge durch den Kopf gingen. Er antwortet, dass er sich jedes Mal sehr ärgere, weil er an Vieles denke, nur nicht an seine sportliche Handlung.

      Der Berater erklärt ihm, es sei vermutlich nicht leistungsmindernd, und deute eher auf eine leistungsfördernde Selbstvergessenheit hin. Es ist nicht sinnvoll, sich während der sportlichen Höchstleistung über sich selbst zu ärgern und sich Vorwürfe zu machen.

      Den Kopf frei zu haben, bedeutet nicht, dass man aufhört zu denken. Es sei denn, man hat höhere Kompetenzen in der Anwendung meditativer Techniken erworben.

      Nach dem Wettkampf steht die Erholung im Vordergrund. Nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche des Menschen kann durchatmen und Ereignisse verarbeiten.

      VERWEISE:

      → Training (8)

      → Psychophysische Regulation (12)

      → Selbstmassage (18)

      → Entspannung und Aktivierung (20)

      → Belastungsphasen (24)

      → Selbstreflexion (38)

      → Selbstbeobachtung (39)

      → Selbstkontrolle (40)

      → Einstellung (51)

      → Aberglauben (54)

      → Religion (55)

      → Aggressivität (73)

      → Ästhetik (74)

      → Sieg und Niederlage (80)

      → Fairness (88)

      10

      Entspannungsverfahren

      Ein entspannter Muskel ist nicht schlaff. Er ist weniger gespannt und locker.

      Entspannungsverfahren zählen in der Sportpsychologie zu den psychophysisch regulativ wirkenden Verfahren.

      Regulieren bedeutet in diesem Fall: regeln, einstellen und ordnen. Das ist ein Verfahren zum Ordnen psychischer Zustände oder Handlungen, beispielsweise der Gedanken, Empfindungen, Gefühle.

      Entspannungsverfahren können zur Regulation des aktuellen körperlichen und psychischen Befindens und zum Erwerb bzw. dem Lernen bestimmter Bewegungshandlungen eingesetzt werden, beispielsweise technisch


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