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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha


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Ihnen das wohl genügen«, erwiderte sie heftig. »Sie haben mir durch Ihre dumme Frage die ganze Freude an der Landung verdorben.«

      Sie stellte fest, daß der Mann, der Gegenstand ihrer Unterhaltung gewesen, verschwunden war.

      Sie war fest entschlossen, ihn zu suchen und ihn wegen des Zettels zur Rede zu stellen.

      »Ich habe noch etwas vergessen«, murmelte sie und lief rasch davon, ehe Murphy antworten konnte.

      Suchend wanderte sie über das Deck und da stand sie ihm plötzlich gegen­über. Ihr Herz klopfte bis zum Halse hinauf.

      Er hatte die dunkle Brille abgenommen und schaute nun gütig lächelnd auf Gunhild hinab, die er um ein Beträchtliches überragte.

      »Wünschen Sie mich zu sprechen?«

      Die Stimme des Fremden war warm und wohlklingend und wirkte auf Gunhild sofort beruhigend.

      »Ich – ich…«

      Sie brach jäh ab, wollte nach einer Ausflucht suchen und richtete sich dann entschlossen auf. »Ja, ich habe Sie gesucht, da ich Sie sprechen wollte.«

      Wie in stiller Übereinkunft legten sie die wenigen Schritte bis zum Rauchsalon zurück, während auf Deck die Vorbereitungen zur Landung ihren Fortgang nahmen.

      Nun saßen sie sich stumm gegen­über. Gunhild ließ keinen Blick von dem Gesicht des Mannes. Es war, als wolle sie sich jeden Zug einprägen.

      Er putzte an seinen Brillengläsern herum, als wollte er ihr somit Gelegenheit zu dieser Betrachtung geben.

      »Nun? Haben Sie Ihr Urteil über mich abgeschlossen?« unterbrach er ihr stummes Anstarren.

      Sie errötete, hielt aber dennoch seinen Blick aus.

      »Sie müssen schon mein seltsames Benehmen entschuldigen. Ich bin in letzter Zeit so viel Unbegreiflichem begegnet, daß ich mich nicht einmal mehr auf meine Menschenkenntnis verlassen kann.«

      Wie Bedauern glitt es über die durchsichtigen Züge des Mannes.

      »Dann sind Sie sich gewiß auch noch nicht klar darüber gewesen, ob ich nun Ihr Freund oder Ihr Feind bin?«

      Gunhild starrte ihn groß und nachdenklich an. So allgemein seine Antwort gehalten war, sie hatte doch das Gefühl, daß er den Dingen der letzten Zeit nicht fernstand.

      »Sie sind mein Nachbar von Kabine 11?« fragte sie, und er bestätigte es durch ein Kopfnicken.

      »Dann – dann haben Sie mir auch die Warnung zukommen lassen?« forschte sie atemlos weiter.

      Er neigte sich etwas zu ihr.

      »Ja. Der Briefschreiber bin ich.«

      »Und wie kommen Sie dazu, mich zu warnen?«

      Mißtrauen, Zweifel und Spannung lagen in ihren Augen.

      Sein Gesicht wurde noch ernster. In seiner Stimme lag viel Wärme, als er jetzt antwortete:

      »Weil ich die Dinge besser kenne als Sie und die anderen daran beteiligten Personen, und weil ich genau weiß, wann und wem Gefahr droht.«

      Gunhild lächelte ungläubig.

      »Wer sind Sie?«

      Er machte eine kleine höfliche Verbeugung:

      »Doktor Hellberg!«

      Doktor Hellberg, grübelte Gunhild. Herrgott, woher kannte sie den Namen? Sie hatte ihn ganz gewiß schon gehört, aber wo?

      Sie war sich noch nicht schlüssig, empfand es fast schmerzhaft, daß der Reif, der um ihren Kopf zu liegen ­schien, nicht weichen wollte.

      »Haben Sie den Namen noch nicht gehört?«

      Gunhild strich sich verwirrt über die Stirn.

      »Doch, aber ich weiß nicht…«

      »Hat vielleicht Doktor Mayring…«

      Gunhild fuhr auf.

      »Jetzt weiß ich’s wieder.« Sie starrte Doktor Hellberg fassungslos an. »Sie sind – Sie sind doch nicht etwa der totgeglaubte Doktor Hellberg?«

      »Doch, der bin ich«, erklärte Hellberg und setzte hinzu: »Und ich war der Freund Ihres Vaters sowie des verstorbenen Professor Mayring.«

      Gunhild ließ sich zurücksinken. Also ihr Freund? Wirklich ihr Freund? Aber dann meinte er es doch gewiß auch gut mit Michael.

      Sie hörte die Stimme Hellbergs wieder an ihr Ohr dringen.

      »Sie dürfen mir restlos vertrauen, denn ich stehe auf der Seite des Rechts.«

      Gunhild krampfte die Finger ineinander.

      »Und auf welcher Seite ist Ihrer Meinung nach das Recht?«

      Er lächelte. In seinem Lächeln lag viel Nachsicht und auch Mitleid. Wie mußte es in ihr aussehen?

      »Das Recht liegt auf Ihrer und Doktor Mayrings Seite.«

      Gunhilds Gesicht hatte sich vor innerer Erregung verfärbt. Kein Tropfen Blut schien mehr in ihren Wangen zu sein.

      »Also ist Doktor Murphy doch ein Betrüger?«

      Sie sagte es mehr zu sich selbst, aber Hellberg ging sofort darauf ein.

      »Ein Betrüger und ein sehr gefährlicher Bursche«, bestätigte er grimmig.

      »Aber dann muß man ihn doch entlarven? Man muß ihm all seine Gemeinheiten ins Gesicht schleudern. Nicht eine Minute bleibe ich länger bei ihm. Das bringe ich nicht übers Herz, Freundlichkeit zu heucheln, während ich…«

      Hellberg legte dem erregten Mädchen die Hand auf die Schulter.

      »Es geht auf den Endkampf zu, und da möchte ich Sie in Ihrem eigenen Interesse herzlich bitten, die Rolle der Sekretärin weiterzuspielen. Es hängt mehr noch als die Entlarvung des Mannes davon ab.«

      »Mehr noch?« stammelte Gunhild. »Was denn noch?«

      »Zum Beispiel Ihr Leben!«

      Gunhild preßte die Hände auf das wildklopfende Herz.

      »Sie meinen, Doktor Murphy würde auch vor einem Mord nicht zurückschrecken, wenn ich ihn fallen ließe?«

      »Ich bin überzeugt davon, daß Murphy über Leichen schreitet.«

      Gunhild fühlte, wie ihr Schauer über den Leib rannen. Dann fragte sie:

      »Und welche Rollen spielen Sie eigentlich dabei?«

      »Vorläufig nur die Rolle des stillen Beobachters. Aber Sie können sich auf mich verlassen. Im richtigen Moment bin ich da, um einzugreifen.«

      Ein fester, warmer Händedruck, ein ermutigendes Zunicken, dann ging Doktor Hellberg davon, und Gunhild war allein

      Ungewöhnlicher Ernst lag auf ihrem lieblichen Gesicht, und doch war sie im Innern ruhiger geworden. So ermutigt, kehrte Gunhild zu Murphy zurück. Plötzlich tauchte sie wieder neben ihm auf.

      Nicht ein Wort ließ er über ihr langes Ausbleiben fallen, und Gunhild atmete heimlich auf. So konnte sie sich in Ruhe einen Plan für die Zukunft zurechtlegen.

      *

      Seit einer Reihe von Tagen, von dem Augenblick an, da Harry Ohnesorg unfreiwilligen Aufenthalt zuerst auf der »Manuela« und dann in Rio nehmen mußte, kämpfte er vergeblich gegen seine miserable Stimmung an.

      Auf den Siedepunkt kam er aber erst mit seiner heillosen Wut, als er das Telegramm von Michael Mayring in den Händen hielt, das mit »Michael und Ingrid« unterzeichnet war.

      Er hatte förmlich gerast. Ingrid war mit von der Partie? Er hätte also an Bord der »Pernambuco« täglich die Nähe des schönen Blondkopfes genießen können. Statt dessen saß er hier, unter wildfremden Menschen, von denen er jeden einzelnen geradezu zu hassen begann, nur weil Ingrid nicht darunter war

      Ein


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