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Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Paket 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Parker höflich zu, »und dank einer redseligen Blon-dine wurden auch mir diese Zusammenhänge klarer.«

      Die beiden Männer schwiegen sich aus.

      Parker, weil er an sich schweigsam war, Charles Geoffrey, weil er den rasanten Fahrstil des Butlers nicht kannte und eindeutig unter ihm litt.

      Parker scheute sich nämlich keineswegs, den hochbeinigen Wagen auf zwei Rädern durch die Kurve zu jagen, falls er es für angebracht hielt. Schon nach knapp drei Minuten Fahrt auf offener Landstraße schloß Geoffrey die Augen und betete seit langer Zeit intensiv und gläubig um die Erhaltung seines Lebens …

      *

      »Damit haben Sie nicht gerechnet, wie?«

      Lady Simpsons Vermögensverwalter lächelte spöttisch und zündete sich eine Zigarette an.

      »Sie kleine Wanze«, sagte Agatha Simpson wütend. »Wie konnte ich nur auf Sie hereinfallen!«

      »Sie werden’s vielleicht überleben«, gab Collins zurück. »Aber das hängt davon ab, wie brav und zah-lungskräftig Sie sind.«

      »Sie werden keinen einzigen Penny bekommen.«

      »Ich werde ein Vermögen aus Ihnen herausholen«, versprach der Verwalter, »wie Ihr Butler übrigens … Der ist nämlich mit den ersten zweihunderttausend Pfund bereits durchgebrannt. Hätten Sie wohl nicht ge-dacht, wie?«

      »Was sagen Sie dazu, Kindchen?« Die Detektivin wandte sich ihrer jungen attraktiven Gesellschafterin zu.

      »Sie haben das nicht anders verdient«, sagte Kathy Porter schneidend und ging auf Eddy Falness zu, als sei das selbstverständlich. Sie schien die Schußwaffe in seiner Hand vergessen zu haben. »Sie haben doch genug Geld … Auch ich will endlich meinen Anteil.«

      »Ist denn das zu glauben?« ächzte Agatha Simpson und faßte nach ihrem wogenden Busen. »Bin ich denn nur von Gangstern umgeben?«

      Sie sank förmlich in sich zusammen und wäre zu Boden gefallen, wenn sie sich nicht am Griff eines kräf-tigen Jagdspießes festgehalten hätte.

      Collins wieherte boshaft. Es tat ihm gut, daß die Lady allein und verlassen war. Sein Haß auf die ältere Dame mußte übermächtig sein.

      Doch Sekunden später wieherte er schon nicht mehr vor Heiterkeit …

      Agatha Simpson war plötzlich erstarkt und knallte ihm den oberen Teil des Jagdspießes an den Kopf. Sie hatte den Spieß aus der Wandhalterung gerissen und wütete wie eine Walküre.

      Collins wollte schießen, doch der Jagdspieß knallte ihm gerade gegen die Brust.

      Eddy Falness wollte sich einschalten und auf die Lady werfen. Der Albino vergaß über seinem Eifer aber Kathy Porter. Die junge und scheu wie ein Reh wirkende Gesellschafterin zeigte eine Klasse, die kaum noch zu überbieten war.

      Kathy Porter war ausgebildete Judo- und Karatekämpferin, worunter der Albino litt.

      Er bekam einen Handkantenschlag verpaßt, der ihn von den Beinen warf Eddy landete krachend auf dem Parkett und verlor das Bewußtsein.

      Paul Sanders, der ehemalige Boxer griff in das Geschehen ein. Er riß Kathy zurück und wollte ihr einen Hieb verpassen. Doch im letzten Moment zuckte er zurück. Er scheute sich wohl, eine Frau zu schlagen, Ka-thy Porter hingegen nicht.

      Paul Sanders keuchte vor Anstrengung und Luftmangel, als Kathy ihr einen harten Schwinger in die Herzgrube verpaßte. Mit einem zweiten Schlag, der den Hals traf, war es dann mit Paul Sanders Kraft zu Ende. Er beeilte sich, neben dem Albino auf dem Boden Quartier zu beziehen.

      Ritchie Cloud war zurückgewichen und wußte nicht, wie er seinen Schuß anbringen sollte.

      Er hielt die Waffe schußbereit in der Hand und hatte sicher keine Bedenken, gezielt zu schießen. Sein Ge-sichtsausdruck war geradezu wölfisch.

      Bevor er sich jedoch entschlossen hatte, handelte Lady Simpson.

      Die streitbare Dame, in jungen Jahren einer erstklassige Allroundsportlerin, wußte mit dem Jagdspieß eini-ges anzufangen. Sie schleuderte ihn wie einen Wurfspeer auf Ritchie Cloud, der sich einem ihm entgegenzi-schenden Ungeheuer gegenübersah.

      Er brüllte auf, als die Saufeder in seiner Schulter landete, verlor die Waffe aus der Hand und stöhnte wei-nerlich. Er setzte sich neben seine beiden schlafenden Partner und kümmerte sich auch nicht weiter um Col-lins.

      Der Vermögensverwalter hatte sich leicht erholt und wollte die Situation im letzten Moment noch mal wenden.

      Da er seinen geprellten Arm nur schwer hochbekam, war er nicht schnell genug.

      »Nein«, stammelte er und wich zurück. »Nein. Tun Sie’s nicht, Mylady, tun Sie’s nicht!«

      Agatha Simpson war grimmig wie eine Rachegöttin.

      Sie hatte sich mit einem mächtigen Schild ausgerüstet, den sie von der Wand gerissen hatte.

      Ihn, hin- und herschwingend marschierte sie hinter Collins her, der schließlich mit dem Rücken an der Wand landete und sinnlose Worte der Angst stammelte.

      Dann stammelte er nicht mehr …

      Lady Simpson hatte zugelangt …

      Der mächtige Schild schmetterte den ungetreuen Angestellten der vermögenden Dame gegen das Mauer-werk und deformierte außer der Nase noch andere hervorstehende Körperteile. Als Lady Simpson den Schild zurücknahm, rutschte Collins langsam und zäh an der Wand herunter, um dann regungslos auf dem Boden liegen zu bleiben.

      »So, Kindchen, das wär’s gewesen«, sagte die erregte Sechzigjährige, sich ihrer Gesellschafterin zuwen-dend. »Mit was für Waschlappen hatten wir es doch zu tun!«

      Beide Frauen drehten sich um, als plötzlich ein diskretes Räuspern zu hören war, das vom Eingang der Halle zu ihnen drang.

      »Mylady waren überzeugend, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf«, sagte Josuah Parker gemes-sen und höflich. »Ich bitte, meine kleine Verspätung entschuldigen zu wollen.«

      »Wieviel Zeit brauchen Sie eigentlich, um solch einen harmlosen Fall zu lösen?« fragte die Detektivin grol-lend. »Das hat ja eine Ewigkeit gedauert.«

      »Etwas mehr als zehn Stunden«, korrigierte der Butler.

      »Trotzdem«, beharrte Lady Simpson, »mir kam es wie eine Ewigkeit vor, Mister Parker! Ist das nicht der junge Geoffrey?« Sie wies auf Charles, der hinter dem Butler stand.

      »Mister Charles Geoffrey«, sagte Parker, »er war so freundlich, mir zu helfen.«

      »Was ich ihm auch geraten haben möchte!« Sie sah ihn grimmig an. »Tun Sie etwas, junger Mann! Sam-meln Sie diese Individuen ein!«

      Der junge Geoffrey stand sofort unter dem Einfluß der alten Lady. Er lächelte nicht mehr amüsiert und gab sich nicht überheblich, sondern beugte sich der Autorität, die Lady Simpson ausgiebig verstrahlte.

      »Collins«, sagte Agatha Simpson und deutete auf den Vermögens Verwalter.

      »Ich weiß es seit etwa vierzig Minuten ganz genau«, erwiderte der Butler. »Mylady fühlen sich wohl?«

      »Sogar ausgezeichnet«, stellte sie fest. »Ich fühle mich sehr angeregt. Haben wir mit weiteren Zwischen-fällen zu rechnen? Dann werde ich mir einen Morgenstern von der Wand holen.«

      »Mylady können davon Abstand nehmen«, erklärte der Butler. »Andere Beteiligte sind nicht in der Lage, noch störend einzugreifen.«

      »Andere?«

      »Ein kleines Heer von Ganoven und Gangstern, die alle an den zweihunderttausend Pfund interessiert wa-ren und deren Mitarbeit ich benötigte, Mylady.«

      »Einzelheiten später«, knurrte Mylady, »fahren wir zurück in die Stadt. Ich brauche jetzt einen starken Tee, ich bin nicht mehr die Jüngste!«

      *

      Parker


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