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Der Club der scharfen Tanten. Heinz-Dietmar LütjeЧитать онлайн книгу.

Der Club der scharfen Tanten - Heinz-Dietmar Lütje


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nicht mehr.

      Dann war es soweit. Lange vor der Zeit waren die Ladies, bis auf eine einzige, die sich auf Kreuzfahrt befand, im „Hämmerle“ eingetroffen und hatten sich im Clubzimmer versammelt. Rita Schaller konnte sich ein wissendes Lächeln nicht verkneifen, als sie sah, wie sich die Ladies aufgebrezelt hatten.

      Die Edelboutiquen der Hansestadt dürften hieran gut verdient haben. Allein Etta, die ein Modelkleid von Dior trug, hatte dafür wohl einen gut vierstelligen Betrag hingeblättert. Auch Annemarie Felten, die Bankiersfrau, hatte sich ein neues Outfit vom Feinsten gegönnt. Ein leichtes, dem schönen Spätsommerabendangemessenes, Kostüm aus edlem Stoff in einem hellen Grünton kontrastierte gelungen mit ihrem brünetten, schulterlangen Haar und der deutlich über dem Knie endende Rock brachte ihre schlanken, gebräunten Beine zur beabsichtigten Geltung. Nur sie selbst hatte sich mit ihrem Lieblingshosenanzug begnügt, der ihr aber ausgezeichnet stand, wie auch Gunther, ihr Chef, immer wieder betonte. Helga Altmann aber überraschte alle. Sie, die fast immer Jeans und Top trug, kam in einem weißen Wickelrock, schwarzen Pumps und einer etwas zu engen, blutroten Bluse daher, an der sie die drei obersten Knöpfe offengelassen hatte, so dass ihre großen, aber immer noch erstaunlich festen, Brüste jedem Betrachter sofort ins Auge fielen.

      „Donnerwetter! Gehst du auf Männerfang?“, konnte Etta sich zu fragen nicht bremsen. „Nein, aber ihr habt euch doch für heute alle etwas Besonderes ausgedacht. Da dachte sich die kleine Helga, die ja bald von ihrem Mann kein reichlich bemessenes Taschengeld mehr zu erwarten hat, sie fängt mal an zu sparen und zwängt sich in die alten Sachen. Bisschen eingelaufen, das Oberteil, aber ich habe ja alles verstaut gekriegt. Naja, größtenteils jedenfalls“, lachte Helga und freute sich, dass die Stammtischschwestern – zumindest überwiegend – in ihre Fröhlichkeit einstimmten. Ob gespielt oder ehrlich wusste man bei den lieben Geschlechtsgenossinnen als Frau ja nie ganz sicher.

      Die Getränke kamen und die Verhaltensregeln wurden von Etta nochmals festgelegt.

      Dann kam er, der Chefredakteur Gunther Schöler. Gut gelaunt, ganz leger in Jeans und Hemd mit Weste. Während er die Damen, zuvorderst selbstverständlich Etta von Tarla-Hippenstedt, begrüßte, entfuhr es Helga Altmann: „Mein Gott, ist der klein! Der ist ja noch kleiner als ich.“

      „Stimmt, Gattung Beutegermane römischen Ursprungs“, grinste Dr. med. dent. Irene Brockmann, die mit ihren knapp einen Meter achtzig alle überragte. „Aber eine schöne Stimme hat er, so melodisch.“ Dieses Lob kam von Ute Hollmann, der ältesten der Ladies.

      Dann aber kehrte Ruhe ein. Schöler ließ es sich nicht nehmen, die Damen alle einzeln mit Handschlag zu begrüßen. Besonders lange verweilte sein Blick auf der von Helga Altmann zur Schau gestellten Auslage, was die anderen Ladies durchaus nicht alle wohlwollend zur Kenntnis nehmen mussten. Dann ließ er sich von Etta einen kurzen Einblick in die Entstehung dieses so einzigartigen Damenstammtisches und die bisherigen Aktivitäten geben, wobei sein, auch als Aufnahmegerät dienendes, Diktiergerät ihm die Fertigung von Notizen ersparte.

      „In der Tat, meine Damen, Sie haben, das kann man ohne Übertreibung sagen, mit Ihrem Stammtisch eine Institution geschaffen“, zeigte Schöler sich beeindruckt und gab eine Steilvorlage für Etta, die gerade überlegte, wie sie die Überleitung zu den von ihr und ihren Mitstreiterinnen gewünschten Themen erreichen könne: „Aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Ihr Erfolg auch mancherorts Neid erregt.“

      Etta strahlte ihn förmlich an, wenn auch etwas von oben herab, was der unterschiedlichen Körpergröße geschuldet war. „In der Tat, Herr Schöler, Sie sagen es. Da gibt es sogar einige Dinge, die zu erwähnen sind.“

      „Dann mal los, Verehrteste, ich bin ganz Ohr“, nickte der Chefredakteur.

      Und so berichtete Etta von den gemeinen Aktivitäten der abgewiesenen Damen und ihrer einflussreichen Männer und auch und besonders von der an ihr höchstselbst gerade vor einigen Tagen vorgekommenen, selbstredend unzutreffenden, Verunglimpfung.

      „Und, haben Sie einen konkreten Verdacht, wer dahinter stecken könnte?“, fragte Schöler interessiert und gleichzeitig empört tuend nach, ohne aber einen lauernden Unterton ganz unterdrücken zu können.

      „Naja“, zierte sich Etta, „einen Verdacht schon, aber keinen Beweis … und“, sie zuckte die Schultern, „im Gegensatz zu anderen Menschen möchte ich ja keine falschen Beschuldigungen von mir geben.“

      Auffordernd sah sie Nadine Göricke an, die Anwältin und Scheidungsexpertin unter den Ladies. Diese tat, als merke sie nichts. Auch wenn Etta sie bereits vorab gebeten hatte, bei rechtlich eventuell zu beachtenden Problemen zu übernehmen, wollte sie sich hier lieber nicht den Mund verbrennen. Bei Etta, die sich schnell mit einem weiteren Glas ihres Lieblingschampagners gestärkt hatte, verfing das aber nicht. „Ja, vielleicht sollte hier Frau Göricke, als Juristin, übernehmen, damit alles in den richtigen Bahnen bleibt“, spielte sie jetzt den Ball gezielt in Richtung der einen bösen Blick absendenden Anwältin.

      Nadine Göricke schluckte den aufkommenden Wutanfall hinunter. Die Presse hatte ihr schon oft allein durch Berichterstattung darüber, wen sie in Scheidungssachen vertreten hatte, interessante Mandanten und damit meist auch lukrative Honorare verschafft, also fraß sie sinnbildlich Kreide und blickte den ihr bekannten Chefredakteur der „Allgemeinen“, wie das bedeutende Blatt oft kurz genannt wurde, freundlich lächelnd an.

      „Ja, Herr Schöler, das ist ja immer juristisch sehr vorsichtig zu formulieren, wenn es zwar – vielleicht sogar hinreichende – Verdachtsmomente, aber eben keine gerichtsfesten Beweise gibt. Hier ist es so, dass einige Damen der Gesellschaft sich um Aufnahme beworben haben, aber aufgrund unserer Statuten abgelehnt wurden, weil es eben keine einstimmige Zustimmung für die Aufnahme gab.“

      „Donnerwetter, Ladies, da seid ihr aber hart“, kommentierte Schöler.

      „Aus gutem Grund“, erwiderte Nadine, „denn das vermeidet internen Streit von vornherein.“

      Der Zeitungsmensch nickte anerkennend: „Aber, wer die abgelehnten Damen sind, werden Sie mir wohl nicht verraten – oder etwa doch?“

      Nadine lächelte wie die Schlange vor ihrer Verwandlung: „Namen bekommen Sie von mir nicht, aber soviel kann ich sagen, nach Ablehnung von zwei Damen, eine davon aus den wirklich sogenannten allerbesten Kreisen, wurden die Ehemänner einiger Ladies unter Druck gesetzt, und zwar massiv.“

      „Wie denn das?“ Schöler schaute unschuldig drein, was Nadine natürlich sofort durchschaute. Sie wusste schließlich genau, wenn es der eigenen Sache oder aber dem gerade vertretenen Fall oder der Auflage half, dann waren weder Anwälte, noch Journalisten um einen Trick verlegen. „Nun, einigen Ehemännern unserer Ladies wurde unverblümt klargemacht, dass sie selbst keine Aufträge mehr von ihnen zu erwarten hätten, wenn sie nicht entsprechenden Druck auf ihre Frauen ausüben, dass die Damen dieser Herren doch noch aufgenommen werden.“

      „Das ist ja die Höhe“, empörte sich Schöler künstlich und brachte es tatsächlich fertig, einen entsetzten Ausdruck auf sein Gesicht zu zaubern. Der könnte auch beim Theater Karriere machen, dachte die Anwältin, der ist ja fast so gut wie ich.

      „In der Tat, in der Tat, Sie sagen es, Herr Schöler“, antwortete sie und sah dabei ernsthaft betrübt aus, „aber dabei ist es ja nicht geblieben. Es soll, ich betone, soll, auch aus heiterem Himmel eine Steuerprüfung bei einem Unternehmen“, sie verbesserte sich, „na, Unternehmen trifft es vielleicht nicht ganz, sagen wir einmal Institut, gegeben haben. Völlig unzyklisch, wenn man weiß, wie diese Prüfungen eigentlich erfolgen. Dazu gab es auch keine Veranlassung, weil nirgends auch nur die kleinste Unregelmäßigkeit aufgefallen ist.“

      „Eine anonyme Anzeige?“, mutmaßte der Chefredakteur, der Mühe hatte, seine Freude nicht offen zu zeigen. Hier witterte er einen Aufmacher für sein Blatt.

      „Könnte man denken, wenn nicht eine direkte Verbindung zur entsprechenden Behörde bestehen würde.“

      „Was, das wird ja immer schöner!“, empörte sich Schöler, der im Geist schon die Schlagzeile entwarf, „Sie meinen damit zum Finanzamt, gar zur Betriebsprüfung?“

      Nadine


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