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Das beste von Nikolai Gogol. Nikolai GogolЧитать онлайн книгу.

Das beste von Nikolai Gogol - Nikolai Gogol


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Greis; nichts will ihm gefallen, alles hat sich hier so verändert; still kämpft er gegen die Berge, Wälder und Wiesen auf seinen Ufern und trägt seine Klagen gegen sie ins Schwarze Meer.

      Da erscheint plötzlich mitten im Dnjepr ein schwarzes Boot, und im Schlosse leuchtet es wieder auf. Danilo tut einen leisen Pfiff, und auf den Pfiff kommt der treue Bursche gelaufen. »Nimm, Stetzko, rasch einen scharfen Säbel und eine Büchse und folge mir!«

      »Du gehst fort?« fragte Pani Katerina.

      »Ich gehe, Frau. Ich muß nachsehen, ob alles in Ordnung ist.«

      »Ich fürchte mich, allein zu bleiben. Mich überkommt der Schlaf; wie, wenn ich heute wieder denselben Traum habe? Ich weiß sogar nicht sicher, ob es nur Traum war – so lebendig sah ich alles!«

      »Die Alte bleibt bei dir; und im Hausflur und im Hofe schlafen die Kosaken.«

      »Die Alte ist schon eingeschlafen, und den Kosaken vertraue ich nicht sehr. Höre, mein Pan Danilo, schließe mich in der Kammer ein und nimm den Schlüssel zu dir. Dann werde ich mich nicht so sehr fürchten; die Kosaken sollen aber vor der Tür schlafen.«

      »Es sei, wie du sagst!« erwiderte Danilo, indem er den Staub von der Büchse wischte und Pulver auf die Pfanne schüttete.

      Der treue Stetzko stand schon in seiner ganzen Kosakenrüstung fertig da. Danilo setzte die Lammfellmütze auf, schloß das Fenster, verriegelte die Tür, drehte den Schlüssel um und ging zwischen den schlafenden Kosaken leise hinaus, den Bergen zu.

      Der Himmel hatte sich fast völlig aufgeheitert. Ein frischer Wind wehte kaum wahrnehmbar vom Dnjepr herüber. Nur das Stöhnen der Möwe störte allein die Grabesstille. Doch plötzlich vernahm man ein Rascheln … Burulbasch versteckte sich mit seinem treuen Diener leise hinter den Dornenbüschen, die einen Verhau verdeckten. Jemand, in rotem Kaftan, mit zwei Pistolen im Gürtel und einem Säbel an der Seite, kam vom Berge herab. – »Es ist der Schwäher!« sagte Pan Danilo, aus dem Busch hervorlugend. »Wohin und wozu mag er wohl um diese Stunde gehen? Sei auf der Hut, Stetzko, paß gut auf, welchen Weg der Herr Vater nehmen wird.« Der Mann im roten Rock kam zum Ufer herab und ging auf die Landzunge zu. »Ach so, da geht er also hin!« sagte Pan Danilo. »Was meinst du, Stetzko, geht er nicht geradeswegs zum Neste des Zauberers?«

      »Ja, gewiß an keinen anderen Ort, Pan Danilo! Sonst würden wir ihn auf jener Seite wieder herauskommen sehen; er ist aber dicht vor dem Schlosse verschwunden.«

      »Wart, wir wollen von hier herauskriechen und dann seinen Spuren nachgehen. Es muß wohl etwas dahinterstecken. Nein, Katerina, ich hab’s dir doch gleich gesagt, daß dein Vater kein guter Mensch ist; sein ganzes Gebaren ist nicht wie das eines rechtgläubigen Christen.«

      Schon stehen Pan Danilo und sein treuer Bursche auf der Landzunge. Und schon sind sie wieder verschwunden: der dichte Wald, der das Schloß umgibt, hält sie verborgen. Schwach schimmert ein Fenster im Obergeschoß; unten stehen die Kosaken und überlegen, wie sie eindringen können: sie sehen weder Tor noch Tür; der Zugang ist wohl vom Hofe aus, aber wie kommt man in den Hof? Sie hören von ferne Ketten rasseln und Hunde umherlaufen.

      »Was überlege ich noch lange?« sagte Pan Danilo, als er eine hohe Eiche vor dem Fenster erblickte. »Bleib hier, mein Junge! Ich will auf die Eiche steigen: von ihrem Wipfel werde ich ins Fenster schauen können.«

      Er nahm seinen Gürtel ab, legte auch den Säbel weg, damit er nicht klirre, und stieg an den Ästen hinauf. Das Fenster war noch immer erleuchtet. Er setzte sich auf einen Ast dicht vor das Fenster, hielt sich mit einer Hand am Baumstamme fest und blickte hinein: im Zimmer brannte kein Licht, und doch war es darin hell. An den Wänden waren seltsame Zeichen gemalt; auch Waffen hingen an den Wänden, lauter wunderliche Waffen, wie sie weder Türken noch Krimer Tataren, weder Polen noch rechtgläubige Christen, noch die tapferen Schweden tragen. Unter der Decke flatterten Fledermäuse hin und her, und ihre Schatten huschten über die Wände, die Türen und die Dielenbretter. Nun ging, ohne zu knarren, die Tür auf. Ein Mann in rotem Rock kam herein und trat vor den Tisch, der mit einem weißen Tuche bedeckt war. »Er ist’s, der Schwäher!« Pan Danilo kletterte etwas tiefer hinunter und schmiegte sich noch fester an den Baumstamm.

      Der Schwäher hatte aber nicht Zeit, darauf zu achten, ob jemand zum Fenster hineinblickte oder nicht. Finster und schlechter Laune trat er herein und riß das Tuch vom Tische: plötzlich war das ganze Zimmer von einem stillen, durchsichtigen, blauen Lichte durchflutet; die Wellen des blaßgoldenen Lichtes, das den Raum vorher erfüllt hatte, vermischten sich aber nicht mit diesem neuen bläulichen Lichte: sie fluteten wie in einem blauen Meere und verästelten sich wie die Adern im Marmor. Der Alte stellte auf den Tisch einen Topf und begann Kräuter hineinzuwerfen.

      Pan Danilo blickte aufmerksamer hin und sah plötzlich den roten Rock nicht mehr; der Mann hatte jetzt weite Pluderhosen an, wie sie die Türken tragen; im Gürtel steckten Pistolen; auf dem Kopfe hatte er eine wunderliche Mütze, die mit seltsamen Zeichen bemalt war: es waren aber weder russische noch polnische Schriftzeichen. Er blickte ihm ins Gesicht – auch das Gesicht war verändert: die Nase war länger geworden und hing über die Lippen herab; der Mund dehnte sich in einem Augenblick bis an die Ohren; aus dem Munde guckte ein Hauer hervor und neigte sich zur Seite; vor ihm stand derselbe Zauberer, den er auf der Hochzeit beim Hauptmann gesehen hatte.

      – Wahr ist dein Traum, Katerina! sagte sich Burulbasch.

      Der Zauberer beginnt um den Tisch herumzugehen; die Zeichen an den Wänden verändern sich in einem fort, und die Fledermäuse huschen noch wilder und schneller auf und ab, hin und her. Das bläuliche Licht wird immer schwächer und ist beinahe ganz erloschen. Und die Stube ist jetzt von einem schwachen rosigen Schimmer erleuchtet. Das wunderbare Licht ergießt sich mit einem leisen Klingen über alle Winkel; plötzlich ist es verschwunden, und in der Stube ist es stockfinster. Man hört nur ein Rauschen, wie wenn der Wind in stiller Abendstunde singend über dem Wasserspiegel kreist und die silbernen Weiden tiefer ans Wasser drückt. Und Pan Danilo scheint es, als ob im Zimmer der Mond strahle und die Sterne flimmern; als ob ein dunkelblauer Himmel darin aufleuchte und ein kühler nächtlicher Hauch sein Gesicht berühre. Und dann scheint es Pan Danilo (nun zupfte er sich am Schnurrbart, um nachzuprüfen, ob es nicht ein Traum sei), als sähe er in der Stube keinen Himmel mehr, sondern sein eigenes Schlafgemach: er sieht seine eigenen tatarischen und türkischen Säbel hängen; an den Wänden entlang ziehen sich Borde mit Geschirr und Hausgerät; auf dem Tische stehen Brot und Salz; auch die Wiege hängt von der Decke herab … doch statt der Heiligenbilder starren ihn entsetzliche Fratzen an; und auf der Ofenbank … aber jetzt senkt sich ein Nebel über das Bild, und in der Stube wird es wieder finster. Und dann füllt sich der ganze Raum wieder mit wunderbarem Klingen und mit rosigem Lichte, und wieder steht der Zauberer in seinem seltsamen Turban mitten in der Stube. Das Klingen wird immer lauter und tiefer; das rosige Licht greller, und etwas Weißes, das einer Wolke gleicht, schwebt mitten in der Stube, und es scheint Pan Danilo, als sei die Wolke gar keine Wolke, als stünde eine Frau da; woraus ist sie aber gebildet? Ist sie nicht aus Luft gewebt? Warum steht sie so da, ohne die Erde zu berühren und ohne sich auf etwas zu stützen, während das rosige Licht und die Zeichen an der Wand durch sie hindurchschimmern? Da bewegt sie den durchsichtigen Kopf: still leuchten ihre blaßblauen Augen; die Locken fließen ihr wie ein hellgrauer Nebel über die Schultern; die Lippen sind blaßrot und gemahnen an die erste kaum sichtbare Morgenröte, die sich über den durchsichtigen weißen Morgenhimmel ergießt; die dunkeln Brauen sind kaum zu erkennen … Ach! Das ist ja Katerina! Und Danilo fühlte, wie seine Glieder erstarrten; er wollte etwas sagen, aber die Lippen bewegten sich lautlos.

      Regungslos stand der Zauberer auf einem Fleck. »Wo bist du gewesen?« fragte er, und die Gestalt, die vor ihm stand, erbebte.

      »Oh, warum hast du mich gerufen?« stöhnte sie leise. »Mir war so froh zumute. Ich war an der Stätte, wo ich zur Welt gekommen war und wo ich fünfzehn Jahre gelebt hatte. Oh, wie herrlich war’s da! Wie grün und duftig ist die Wiese, auf der ich als Kind gespielt habe! Auch die Feldblumen sind noch dieselben, auch unser Haus und Gemüsegarten! Wie herzlich umarmte mich meine gute Mutter! Wie liebevoll sah sie mich an! Sie herzte mich, sie küßte mich auf den Mund und auf die Wangen, sie kämmte meine blonden Locken mit einem dichten Kamm … Vater!« Sie richtete ihre blassen Augen auf den Zauberer.

      »Vater,


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